Die SG Flensburg-Handewitt ist in dieser Saison der absolute Top-Favorit im Handball-Bundesliga-Wettbewerb. Die Mannschaft aus Schleswig-Holstein will ihre starken Leistungen in den letzten Spielen fortschreiben und sich als Titelkandidat etablieren. Interessant ist jedoch die Taktik, die die Spieler und Trainer verfolgen werden. Laut Aussagen der Mannschaft will man „schrecklich und hässlich“ spielen, um den Gegnern das Leben schwer zu machen. Ob diese unorthodoxe Strategie erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.
- Die Wartezeit ist vorbei: Flensburg will nach Meisterschaft streben
- Flensburg als Top-Favorit: 'Schrecklich und hässlich' spielen geplant
- SG Flensburg-Handewitt will sich als Erste etablieren: 'Mehr Konstanz und Qualität' gefordert
- Flensburg will nach Meisterschaft streben: Nicolej Krickau will Mannschaft zu besseren Leistungen anspornen
- Die SG im Tor: Eine Baustelle?
Die Wartezeit ist vorbei: Flensburg will nach Meisterschaft streben
Der nördlichste Handball-Bundesligist, die SG Flensburg-Handewitt, will nach dieser Saison wieder ganz oben stehen. Wir haben den Kader und die Kompetenz, oben mitzuspielen. Wir wollen Deutscher Meister werden. Aber wir müssen auch Geduld haben, sagt Sportdirektor Ljubomir Vranjes (50) vor dem Start am Freitag in der Campushalle gegen HC Erlangen (20 Uhr, Dyn).
Flensburg als Top-Favorit: 'Schrecklich und hässlich' spielen geplant
Das Projekt Meisterschaft – dafür hat die SG u.a. acht (!) dänische Nationalspieler im Kader. Allesamt Weltmeister und/oder Olympiasieger. Angeführt wird die Mannschaft vom einzigen Deutschen im Team, Kapitän Johannes Golla (26).
SG Flensburg-Handewitt will sich als Erste etablieren: 'Mehr Konstanz und Qualität' gefordert
Trainer Nicolej Krickau (37) erwartet in dieser Spielzeit mehr von seiner Weltauswahl. Im Gespräch mit SPORT BILD erklärt der Däne, was passieren muss. Wir müssen grundsätzlich alles besser machen. Wir müssen jeden Fehler unserer Gegner schneller bestrafen. Das Wichtigste für uns ist, dass wir deutlich weniger technische Fehler produzieren.
Konstanz und Qualität sind die Ziele
Krickau: Wir müssen diese Qualität auch zeigen und in dieser Saison mehr bringen als letztes Jahr. Sechs, sieben Punkte hätten wir vergangene Saison mehr haben müssen, nur durch Mentalität.
Flensburg will nach Meisterschaft streben: Nicolej Krickau will Mannschaft zu besseren Leistungen anspornen
Krickau: Wir brauchen Ruhe im Kader. Gerade dann, wenn die Spiele hektisch werden. Wir müssen uns sagen: 'Plus vier, obwohl wir nicht perfekt spielen, das ist völlig okay. Wir arbeiten ruhig weiter und gewinnen dann vielleicht mit drei oder fünf, spielen am Ende aber nicht nur unentschieden.'
Müssen Sie mit der Mannschaft anders umgehen, um diese Gier, diese Lust, Fehler zu bestrafen, noch mehr rauszukitzeln?
Krickau: Ja. Wenn wir objektiv die letzte Saison bewerten, müssen wir feststellen, dass wir die Top-Leistung nur von Johannes (Golla, d.Red.) hatten. Vielleicht auch noch von Lukas (Jörgensen, d.Red.), wenn man sieht, welchen Start er hatte.
Die SG im Tor: Eine Baustelle?
Foto: BILD Eine Baustelle könnte bei der SG im Tor entstehen. Dort haben Sie mit Kevin Möller und Benjamin Buric zwei Profis, die den Anspruch haben, die Nummer eins zu sein.
Krickau: Das ist nicht so einfach. Das habe ich auch beiden Jungs gesagt. Ich habe drei Möglichkeiten. Ich kann Kevin sagen, du hast das volle Vertrauen und bist die Nummer eins. Dann wird Benko unzufrieden sein. Ich kann auch Benko sagen, wir gehen mit dir All-in, du stehst im Tor. Dann wäre Kevin unzufrieden. Oder ich sage, wir müssen zwei ein bisschen unzufriedene Torhüter haben.
Magdeburg ist Titelverteidiger. Viele sehen Flensburg als den größten Herausforderer und sogar Top-Favoriten, wie zuletzt Bundestrainer Alfred Gíslason. Auch, weil Sie sich mit einem weiteren Olympiasieger im Sommer verstärkt haben. Spüren Sie Titel-Druck?
Krickau: Nein, es ist kein Druck. Wir machen uns ja selbst den größten Druck. Ich weiß, dass wir es besser machen als letztes Jahr. Da bin ich mir ganz sicher.
Sie gehen in Ihre zweite Saison mit Flensburg. Was mussten Sie im ersten Jahr Bundesliga lernen, was hat Sie überrascht, war neu für Sie?
Krickau: Oh, ja, das stimmt. Das war ein Unterschied. In Dänemark sind es maximal zwei, drei Stunden bei einer langen Auswärtsfahrt. In der Bundesliga dauert es oft dreimal so lang.
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