Pyro-Gipfel mit DFL und DFB: Das Risiko einer menschlichen Fackel im Stadion ist hoch

Pyro-Gipfel mit DFL und DFB: Das Risiko einer menschlichen Fackel im Stadion ist hoch

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben sich zum Pyro-Gipfel getroffen, um das gravierende Problem der menschlichen Fackel im Stadion anzusprechen. Laut Experten ist das Risiko eines Unglücks durch eine menschliche Fackel, die bei Fußballspielen verwendet wird, sehr hoch. Die Verantwortlichen der DFL und des DFB müssen dringend handeln, um die Sicherheit der Spieler, der Trainer und der Zuschauer zu gewährleisten. Im Mittelpunkt des Pyro-Gipfels stand die Frage, wie man das Verbot der menschlichen Fackel im Stadion konsequent durchsetzen kann.

PyroGipfel mit DFL und DFB: Das Risiko einer menschlichen Fackel im Stadion ist hoch

Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister seit 2007, spricht im Interview mit SPORT BILD über die anstehende PyroGipfel-Konferenz mit DFB, DFL, Sport- und Innenministern der Länder sowie Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Herrmann fordert konkrete Vorschläge für mehr Sicherheit in den Stadien und eine massive Distanzierung der Profiklubs von Gewalt und Pyrotechnik.

PyroGipfel: Politiker fordern Konsequenzen gegen Gewalttäter

Herrmann kritisiert die krasse Fehlentwicklung bei einigen Chaoten im Fußball und fordert eine klare Botschaft: Gewalt und Pyrotechnik haben nichts mit der Fußball-Tradition und Begeisterung zu tun. Er erwartet von den Vereinen, dass sie konsequent Stadionverbote gegen Gewalttäter aussprechen.

Stadionverbote: Fehlende Distanzierung von Gewalt

Laut der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) ist die Zahl der bundesweiten Stadionverbote um rund 75 Prozent zurückgegangen, obwohl es in den ersten drei Ligen einen Anstieg der Strafverfahren gibt. Herrmann teilt die Kritik, dass Verbände und Vereine die Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten nur selten anwenden.

Schnellgerichte: Eine Möglichkeit, Strafverfahren zu beschleunigen

Herrmann hält es für sinnvoll, Verfahren möglichst schnell durchzuführen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Die Entscheidung über die Einführung von Schnellgerichten liegt jedoch bei den Justizministern.

Kollektivstrafen: Politiker kritisieren laxen Umgang mit PyroChaoten

Herrmann kritisiert den laxen Umgang mit PyroChaoten und fordert, dass die Politik Kollektivstrafen durchsetzen muss, wenn DFB und Klubs nicht handeln. Er hält es für möglich, dass Spiele ohne Zuschauer oder Teilausschlüsse in Zukunft selbstverständlicher werden, wenn es zu Ausschreitungen kommt.

Die DFL guckt ins Ausland, etwa nach Norwegen und Österreich, wo das Abbrennen von Pyrotechnik in Absprache mit der Politik unter bestimmten Auflagen als Test erlaubt ist. Herrmann wird die Entwicklungen in Norwegen beobachten, um möglicherweise eine Teilliberalisierung in der Bundesliga zu ermöglichen.

Herrmann hält personalisierte Tickets für ein probates Mittel, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Er unterstützt das Vorgehen von RB Leipzig, identifizierten Pyro-Chaoten die Dauerkarten zu entziehen.

Zuletzt kritisiert Herrmann die Haltung von Vereinen, die sich nicht um die Sicherheit im Stadion kümmern und Polizeikosten auf die Stadtverwaltung abwälzen möchten. Er will den Vereinen klar sagen, dass sie selbst dafür sorgen müssen, dass keiner auf die Idee kommt, ihnen saftige Rechnungen zu stellen.