Chaos-Club Hoffenheim: Bosse, Fans, Trainer – es geht überall aus dem Ruder
Der TSV Hoffenheim, einst einer der erfolgreichsten und stabilsten Vereine der Bundesliga, steckt derzeit in einer Krise ohne Vorhersehbarkeit. Es ist, als ob alles aus dem Ruder gelaufen wäre. Der Verein, der sich einst als Vorbild für andere Klubs präsentierte, hat sich in ein Chaos verwandelt, das von der Führung bis hin zu den Fans reicht. Trainer, Spieler und Funktionäre sind in einen Streit verwickelt, der den Verein weiterhin destabilisiert. Die Frage, die sich stellt, ist: Wie konnte es so weit kommen, dass einst so erfolgreicher Verein in einen solchen Zustand geraten ist?
Hoffenheim in Aufruhr: Bosse, Fans und Trainer im Chaos
Vor 16 Jahren stieg Hoffenheim in die Bundesliga auf. Seitdem ging es im idyllischen Kraichgau noch nie so hoch her wie in den letzten Monaten. Das 1:2 bei Union hat da nicht gerade für Beruhigung gesorgt.
Bosse-Krach
Ende Juli machte der Kahlschlag in der sportlichen Leitung – u. a. mit der Entlassung von Sport-Geschäftsführer Alex Rosen (45) – Schlagzeilen. Die Zweite Vereinsvorsitzende Simone Engelhardt (58) sprach bei der Mitgliederversammlung Anfang September von „konträren Vorstellungen“ bezüglich der künftigen Ausrichtung.
Frank Kramer (52/eigentlich Leiter Nachwuchs) übernahm interimsweise die sportliche Leitung. Innerhalb eines Monats gab er fast 60 Mio. Euro für Transfers aus – Klub-Rekord. Eine langfristige Lösung für den Posten gibt es noch nicht.
Kramer ist seit Ende Juli interimsweise sportlicher Leiter
Ultra-Ärger
Parallel zur Entlassungswelle nahmen die Störfeuer der Ultras zu. Vorwurf: Mäzen Dietmar Hopp (84) würde nach seinem Rückzug 2023 nach wie vor mit seinem Freund, Spielerberater Roger Wittmann (64), Einfluss nehmen.
Die Wahl des neuen Vorsitzenden Jörg Albrecht (55), dem eine Nähe zu Hopp nachgesagt wird, konnten die Ultras mit einem Gegenkandidaten nicht verhindern.
Beim letzten Heimspiel gegen Leverkusen (1:4) sorgten sie wie schon beim 3:2-Sieg gegen Kiel am ersten Spieltag mit einem Stimmungs-Boykott für Ärger.
Die Ultras fordern u. a. den Stopp von Materialkontrollen. Vorher sind sie nicht zu einem Dialog mit dem Klub bereit.
Inzwischen brodelt es wegen des Stimmungs-Boykotts innerhalb der Fan-Szene, da andere Fans die Mannschaft gerne anfeuern würden, sich aber durch die Ultras angeblich eingeschüchtert fühlen.
Spieler-Frust
Die Unruhe belastet die Profis. Florian Grillitsch (29) sagte nach dem Leverkusen-Spiel: „Das ist ein Thema zwischen Fans und Verein. Aber wir als Spieler sind die Leidtragenden und können nichts dafür.“
Torwart Oliver Baumann (34) kritisierte: „Wir haben eh nicht das lautstärkste Publikum, deswegen sind die umso wichtiger.“
Trainer-Diskussion
Trainer Pellegrino Matarazzo (46) ist im Klub umstritten. Trotz der Quali für die Europa League bezeichnete Engelhardt die vergangene Saison als „nicht rühmlich“.
Matarazzo verteidigte sein Team daraufhin („Da fehlt mir komplett die Wertschätzung“).
Immer wieder fällt der Name Sandro Wagner (36). Doch daraus wird nichts. DFB-Boss Rudi Völler (64) hatte im „Sportstudio“ klargemacht, dass Wagner bis zur WM 2026 Nagelsmann-Assistent bleibt.
SPORT BILD weiß: Trotz schwacher Ergebnisse soll Matarazzo zumindest bis zur nächsten Länderspielpause sicher sein.
Die Lage bleibt angespannt.
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