SC Magdeburg: Bennet Wiegert bemüht sich, seine Spieler nicht zu belügen.

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SC Magdeburg: Bennet Wiegert bemüht sich, seine Spieler nicht zu belügen.

Durch seine eigene Art der Kommunikation will der neue Trainer des SC Magdeburg, Bennet Wiegert, eine neue Ära im Verein einleiten. Der 38-Jährige ist sich bewusst, dass die Vertrauensbasis zwischen Trainer und Spielern von entscheidender Bedeutung ist, um Erfolge zu erzielen. Deshalb bemüht er sich, seine Spieler nicht zu belügen, sondern stattdessen eine offene und ehrliche Kommunikation zu pflegen. Durch diese Herangehensweise möchte Wiegert seine Spieler dazu bringen, ihre Fähigkeiten optimal auszuschöpfen und das Team so zu stärken. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, aber die ersten Signale sind vielversprechend.

Der Magdeburger Weg: Wiegert unterstützt seine Spieler bei den Olympischen Blues

Der Magdeburger Weg: Wiegert unterstützt seine Spieler bei den Olympischen Blues

Post-Olympia-Blues und nun? Vor dieser Herausforderung steht derzeit Magdeburg-Coach Bennet Wiegert (42) – wie vermutlich einige andere Trainer und Athleten im Handball und den vielen anderen olympischen Sportarten.

Zahlreiche Teilnehmer klagen regelmäßig nach den Olympischen Spielen darüber, dass sie antriebslos und niedergeschlagen sind. Sie fallen in ein Loch, weil der mentale Tank leer ist – und das unabhängig davon, ob sie Medaillen geholt haben oder hinter den eigenen Erwartungen geblieben sind.

Dänische Forscher kamen in einer 2023 veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass 27 Prozent der Sportler im dänischen Olympia- und Paralympics-Team nach den Spielen in Tokio unter depressiven Verstimmungen litten. Also etwas weniger als ein Drittel.

Auch beim SC Magdeburg haben einige Spieler mit den Olympia-Blues zu kämpfen. „Ich würde nicht sagen, dass es alle betrifft. Es sind ein paar, die es mehr betrifft. Nicht jeder ist gleich. Ich habe unterschiedliche Charaktere. Es gibt auch ein paar, die können das echt abschütteln und dann gibt’s halt welche, die da noch ein bisschen was mit sich auszuwerten haben“, erklärt Wiegert auf BILD-Nachfrage.

Der gebürtige Magdeburger ist bekannt dafür, ein begnadeter Motivator zu sein. Wie geht er mit der derzeitigen Situation um? Wiegert sagt: „Ich weiß nicht, ob ich wirklich so ein guter Motivator bin. Das kommt ja immer von außen. Das müssten jetzt andere sagen. Das, was ich gerade versuche, ist, sie nicht zu verarschen. Und ihnen nicht irgendwas vorzumachen oder irgendwas einzureden.“

Stattdessen versucht er, sie zu motivieren und den Fokus auf die Zukunft zu richten. „Das, was ich nur immer wieder sagen kann – wenn ich Tim Hornke rausnehme – dass das hoffentlich nicht ihr letzter Zyklus war. Dass es für sie infrage kommt, noch mal Olympia zu spielen in vier Jahren. Und dass das nur über eine Performance im Verein funktioniert“, erklärt der Trainer.

Und ergänzt: „Egal, was da passiert ist – erfolgreich, nicht erfolgreich, Unzufriedenheit, Zufriedenheit – im Sport hat das keinen Platz. Das muss schnellstmöglich weitergehen. Das sind die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, die ich teile. Da versuche ich sie nicht zu manipulieren. Aber ich spreche auch offen in der Kabine an, dass wir da noch ein bisschen den Vereinsrhythmus missen lassen und noch schnell wieder zurückfinden müssen zu unseren Sachen. Olympia ist vorbei, kommt in vier Jahren wieder.“

Ex-Bundespräsident Wulff sieht Handball-Kracher 00:38 Quelle: DYN 22.09.2024

Einen Sportpsychologen, der mit den Spielern arbeitet, gibt es bei Magdeburg nicht. Diese Rolle übernimmt Wiegert. „Die Einzelgespräche mit ihnen führe ich schon selbst. Und lasse mich dann ab und zu mal beraten, ob ich da auf dem richtigen Weg bin, weil ich möchte ja nicht den Hobby-Psychologen spielen. Das ist nicht meine Kernkompetenz“, meint Wiegert und schiebt hinterher: „Meine Kernkompetenz soll im technischen, taktischen Bereich liegen und nicht in der Psychologie. Trotzdem ist das als Cheftrainer ein breites Spektrum, was man abdecken muss. Ich habe schon viele Gespräche geführt, wo ich der Meinung war, dem einen oder anderen mehr oder weniger helfen zu können.“

Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, solche Ausnahme-Situationen zu bewältigen. Nach dem Magdeburger Holper-Start (drei Niederlagen aus sechs Pflichtspielen) wird sich zeigen, wie gut Wiegerts Vorgehensweise in den nächsten Spielen fruchtet. Mittwoch spielt das Team in der Champions League bei Aalborg (18.45 Uhr/Dyn), am Wochenende startet die Klub-WM.

Martin Fischer

Ich bin Martin, ein Journalist für die Webseite Fussball, die sich auf nationale und internationale Sportnachrichten spezialisiert hat. Mit meiner strengen Objektivität liefere ich stets die neuesten Informationen aus der Welt des Sports. Meine Leidenschaft für Fußball treibt mich an, die Leser mit fundierten und aktuellen Berichten zu versorgen. Meine langjährige Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, die Leser stets auf dem Laufenden zu halten und ihnen eine verlässliche Quelle für Sportnachrichten zu bieten.

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