1. FC Köln hindert das nächste Talent wie bei Justin Diehl

1. FC Köln hindert das nächste Talent wie bei Justin Diehl

Der 1. FC Köln steht erneut in der Kritik, nachdem bekannt wurde, dass der Verein erneut ein junges Talent behindert. Der Fall erinnert an den von Justin Diehl, der vor wenigen Jahren aufgrund von Vertragsstreitigkeiten mit dem Verein seine Karriere nicht wie erhofft fortsetzen konnte. Nun scheint Geschichte sich zu wiederholen. Ein weiterer junges Spieler des Vereins sieht sich mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. Die Frage nach der Verantwortung des Vereins stellt sich erneut. Wie konnte es erneut zu einer solchen Situation kommen? Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe des Falls und fragen nach den Konsequenzen für den Verein und den Spieler.

FC Köln scheitert an zweitem TalentTransferStar

Das kam überraschend. Wie der verletzte Kölner Techniker Mark Uth (33) war am Samstag Mittelfeld-Talent Meiko Wäschenbach (20) auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim zu sehen. Beim Spiel der Profis in Düsseldorf (2:2) am Mittag und dem der U21 gegen Bocholt (4:5) stand er nicht im Kader.

Vertragstreiber Wäschenbach: FC Köln aufgerüstet für Abstieg

Jetzt deutet sich ein zweiter Fall Justin Diehl (19) an. Weil das größte FC-Talent seit dem Abgang von Florian Wirtz (21) nach Leverkusen seinen Vertrag 2023 nicht verlängern wollte, stellte der FC die Förderung ein. Diehl ließ sich davon nicht zur Unterschrift nötigen. Er wurde in den Kader der zweiten Mannschaft verbannt und erst in der Winterpause begnadigt, nachdem die Transfersperre bestätigt und der Abstieg nah war. Im Sommer wechselte er ablösefrei zu Champions-League-Verein Stuttgart.

Nun gibt es Parallelen bei Wäschenbach. Das Talent, das im Alter von 15 Jahren zum FC kam, will den 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Die sportliche Führung des Klubs um Manager Christian Keller (45) war mit diesem Wunsch schon mehrmals in Vorgesprächen abgeblitzt. Ein konkretes schriftliches Angebot liegt nach Informationen von SPORT BILD nicht vor.

Im Sommer waren mehrere Profi-Klubs an Wäschenbach interessiert. U. a. der HSV mit Kölns Ex-Trainer Steffen Baumgart (52), der Wäschenbach aus der gemeinsamen Zeit kennt. Ein Wechsel kam nicht zustande, Wäschenbach wollte sich in Köln durchsetzen.

Auf einmal ist er raus. Verletzt war er am Wochenende nicht. In der Vorbereitung durfte er sich noch regelmäßig bei der Zweitliga-Mannschaft anbieten. Mit Erfolg. Er hatte sich einen Platz im Kader erarbeitet. Zum Saisonstart gegen den HSV (1:2) und im DFB-Pokal in Sandhausen (3:2 n. V.) gehörte er zum Aufgebot von Cheftrainer Gerhard Struber (47). Der lobte das Eigengewächs.

Weil die Chancen auf lange Einsatzzeiten gering waren, sollte Wäschenbach bei der U21 Spielpraxis sammeln. Das ist durchaus im Sinne der Entwicklung. Dreimal spielte er von Beginn an für die Zweite – zwei Siege, eine Niederlage. Aber kein Einlenken bei der Verlängerung. Am vergangenen Wochenende war es dann vorbei mit der Förderung – ähnlich wie in der vergangenen Saison bei Diehl. Vergleichbar ist auch Wäschenbachs Haltung: Er will sich nicht einschüchtern lassen. Im Sommer kann er ablösefrei gehen.

Fraglich ist, warum sich der FC derartige Baustellen im Nachwuchs aufmacht, wo es schon bei den Profis nicht läuft. Trotz des überragenden Kaders, dem jedoch ein Top-Torjäger fehlt, reicht es derzeit nur fürs Mittelfeld. Acht Punkte hat Köln nach sechs Spielen und steht auf Platz neun. Der Rückstand auf Platz zwei beträgt schon sechs Punkte.

Dort steht der Karlsruher SC, der nächste Gegner des FC. Gegen die Spitzenmannschaften sah Köln bisher schlecht aus. Wie gegen den HSV gab es eine Heimpleite gegen den Dritten Magdeburg (1:2) und zuletzt das 2:2 bei Spitzenreiter Düsseldorf.

Justin Diehl war Kölns Top-Talent. Weil er nicht verlängern wollte, durfte er vergangene Saison in der Hinrunde nicht zu den Profis. Im Juli wechselte er ablösefrei nach Stuttgart.