DAZN ringen um Bundesliga-Rechte: Vereine bitten mit pikantem Schreiben um Unterstützung
In einem pikanten Schreiben haben die Vereine der Bundesliga um Unterstützung gebeten, um die Rechte an der Übertragung der Spiele zu sichern. Der Streaming-Dienstleister DAZN ist bereit, hohe Summen für die Übertragungsrechte der Bundesliga zu zahlen, um sich als neuer Player im Markt der Sportübertragungen zu etablieren. Die Vereine haben jedoch Zweifel an der Seriousität von DAZN und bitten um Unterstützung, um die Zukunft der Bundesliga zu sichern. Die Entwicklung dieser Situation wird mit grosser Spannung erwartet.
DAZN fordert Bundesliga-Vereine auf, bei Rechtevergabe zu unterstützen
Der Streamingdienst DAZN misstraut offenbar der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Rennen um die Bundesliga-Rechte. Deshalb bittet die Plattform die Klubs der 1. und 2. Bundesliga um Hilfe im Vergabe-Prozess.
Hintergrund: Ende September hatte DAZN einen Rechtsstreit mit der DFL gewonnen. Ein Angebot von DAZN für das TV-Rechtepaket B wurde von der DFL abgelehnt. Aufgrund der Schiedsgericht-Entscheidung muss das Rechtepaket, das eigentlich an „Sky“ vergeben worden war, nun neu ausgeschrieben werden.
Im Zuge dessen schickte die Plattform am Mittwoch ein Schreiben an alle DFL-Mitglieder, also die Vereine der 1. und 2. Bundesliga. In dem Brief, der BILD vorliegt, bittet DAZN-Boss Shay Segev um die Unterstützung der Klubs:
„Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Bundesliga und 2. Bundesliga, wir begrüßen sehr, dass das Schiedsgericht zugunsten von DAZN entschieden hat und damit unserer Klage hinsichtlich der unrechtmäßigen Vergabe von Paket B stattgegeben hat.“
Und weiter: „Aber wir wollen nicht in der Vergangenheit verweilen. Jetzt ist es an der Zeit, mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft zu blicken, und wir bitten Sie an diesem kritischen Punkt um Ihre Unterstützung.“
Ob sich DAZN erneut auf die Vergabe des Rechtepakets B bewerben wird, lässt das Schreiben offen. Demnach mache man eine Entscheidung davon abhängig, inwiefern die DFL Maßnahmen ergreifen werde, um das Ausschreibungsverfahren „rechtmäßig, transparent und fair zu gestalten“.
Pikant: DAZN macht in dem Schreiben massiv Werbung für seine positive Finanzsituation. Eigenen Angaben zufolge habe das Unternehmen 2023 weltweit über drei Milliarden Euro erwirtschaftet. Zwischen 2020 und 2023 seien die Umsätze in Deutschland zudem um 199 Prozent gestiegen.
Gleichzeitig spricht DAZN anderen Pay-TV-Anbietern wie „Sky“ den Innovationswillen ab: „DAZN sichert die Zukunft der Liga als relevantes und innovatives Verbraucherprodukt. In den letzten zehn Jahren wurde der europäische Fußball von traditionellen Pay-TV-Anbietern dominiert, denen es immer schwerer fällt, sich den digitalen Innovationen anzupassen. DAZN hingegen baut die Zukunft der Sportunterhaltung auf.“
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