- Borussia Mönchengladbach setzt sich ab
- Borussia Mönchengladbach auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit
- Gladbachs Strukturkrise: Wende notwendig, um den Abstieg zu vermeiden
- Die Führungsebene: Harmonie statt Reibung und Visionen
- Probleme in der Mannschaft und auf der Trainerposition
- Finanzielle Probleme: Marktwert-Absturz des Kaders
Borussia Mönchengladbach setzt sich ab
Die Fußballabteilung des Borussia Mönchengladbach kann in der aktuellen Saison 2022/23 auf einen erfolgreichen Saisonstart zurückblicken. Durch eine beeindruckende Serie von Siegen und Unentschieden hat sich das Team von Trainer Daniel Farke in der Bundesliga-Tabelle fest etabliert. Mit 31 Punkten aus 13 Spielen liegt der Verein derzeit auf einem eindrucksvollen 4. Platz. Die Fohlen aus Mönchengladbach haben sich damit von ihren direkten Konkurrenten abgesetzt und machen einen starken Anspruch auf eine Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison.
Borussia Mönchengladbach auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit
Auf dem Zwischenzeugnis für Gerardo Seoane (45) steht die 1,0 nicht für sehr gut – sondern für mangelhaft. 40 Punkte holte der Schweizer seit seinem Amtsantritt im Sommer 2023 in 40 Liga-Spielen. Kein Gladbach-Trainer zuvor hatte im gleichen Zeitraum einen schlechteren Schnitt.
Die Stimmung rund um den Klub und den Coach kippt spätestens seit dem 1:2 in Augsburg. Bleibt die Wende in den Spielen gegen Heidenheim und in Mainz aus, droht Seoane das Aus – und Borussia der große Knall!
Gladbachs Strukturkrise: Wende notwendig, um den Abstieg zu vermeiden
Die explosive Seoane-Situation ist nur der vorläufige Tiefpunkt der jahrelangen Gladbacher Abwärts-Entwicklung. Das Ansehen ist verblasst, der Klub hat seine größten Gesichter verloren, eine Entwicklung ist nicht erkennbar. Inzwischen wackelt sogar die zuletzt noch starke Fan-Unterstützung für die Führung.
Vom Glanz aus dem Sommer 2020 ist kaum noch etwas übrig geblieben. Mit Wunschtrainer Marco Rose (48), der gerade den Einzug in die Champions League geschafft hatte, fühlte man sich fast am Ziel. Der Traditionsverein war kurz davor, sich mit namhaften Stars wie Denis Zakaria (27/jetzt AS Monaco), Marcus Thuram (27/Inter Mailand) oder Ramy Bensebaini (29/BVB) in der Liga-Spitze zu etablieren.
Doch mit Fortschreiten der Corona-Pandemie musste Ex-Sportdirektor Max Eberl (51) den Einkaufsstopp ausrufen. Der Beginn des freien Falls! Der Kaderwert schrumpfte von 254,7 auf aktuell 139,7 Mio., und die großen Namen verabschiedeten sich auch neben dem Platz.
Der Traditionsverein ist in der Krise
Erst verkündete Rose 2021 seine Einigung mit dem BVB. 2022 trat Eberl zurück. Zuletzt folgte in diesem Jahr Finanzboss Stephan Schippers (57).
Die Führungsebene: Harmonie statt Reibung und Visionen
Die Struktur mit Präsident und Klub-Ikone Rainer Bonhof (72) an der Spitze steht vor allem für Harmonie und Tradition. Weniger für Reibung, Visionen und Aufbruch. Dabei ist sogar aus der Kabine der Wunsch nach einer prominenten und streitbaren Figur zu hören, die Borussia mitreißt und glänzen lässt.
Doch die existiert weder in der Führung noch auf der Trainerposition noch in der Mannschaft.
Probleme in der Mannschaft und auf der Trainerposition
Vorwürfe, die aus der Kabine zu hören sind: Das Leistungsprinzip gelte nicht konsequent, viele Spieler wüssten nicht, woran sie sind, Seoane suche nur noch zu ausgewählten Profis engen Kontakt, und seine Ansprachen seien zu inhaltsschwach.
Die Bosse stellten sich trotz ausbleibenden Erfolgs hinter Seoane, vergrößerten mit der Einstellung seines Vertrauten David Zibung (40) als Sportkoordinator den Einfluss des Trainers.
Finanzielle Probleme: Marktwert-Absturz des Kaders
Größtes Problem bleibt die Finanzlage. Bis heute muss Virkus den Marktwert-Absturz des Kaders aus der Corona-Zeit ausbaden. Damals gab es kaum einen Markt für Spieler wie Thuram oder Bensebaini, Gladbach musste sie schließlich zum Nulltarif ziehen lassen.
Einnahmen wie durch Manu Koné (23/diesen Sommer für bis zu 23 Mio. zur AS Rom) fließen zunächst in die Tilgung von Verbindlichkeiten.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Andere Vereine haben für die gleichen Probleme bessere Lösungen gefunden. Gladbach ist es nicht gelungen, wie zum Beispiel Frankfurt, neue Werte zu schaffen.
Im Sommer kaufte Virkus mit Tim Kleindienst (29/für sieben Mio. aus Heidenheim), Philipp Sander (26/für eine Mio. aus Kiel) und Kevin Stöger (31/ablösefrei aus Bochum) gut ein. Den dringend benötigten Innenverteidiger und schnelle Außenbahnspieler mit hoher Qualität bei Flanken, die für die Idee mit Stöger und Kleindienst wichtig wären, fehlen aber.
Gefährliche Tendenz: Die Neuen passen sich dem schwachen Niveau an, statt die Qualität der anderen Spieler zu steigern. Eine Entwicklung, die den stolzen Klub immer blasser erscheinen lässt.
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