Titel: Abschlusszeugnis HBL: Taktische Wahnsinn führt zu Handball-Sensation
Die diesjährige Saison der Handball-Bundesliga (HBL) ist zu Ende gegangen und hat uns mit einer Überraschung nach der anderen versorgt. Die taktische Meisterleistung der Teams hat zu einer Sensation im deutschen Handball geführt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick zurück auf die Highlights der Saison und analysieren, wie die strategische Vorgehensweise der Trainer und Spieler zu diesem Erfolg beigetragen hat. Von den überschwänglichen Siegen bis hin zu den herausragenden Leistungen einzelner Spieler - wir präsentieren Ihnen das Abschlusszeugnis der HBL-Saison.
Abschluss der Handball-Bundesliga: Taktischer Wahnsinn führt zu sensationellem Erfolg
Zum Saisonabschluss gibt's Zeugnisse in der stärksten Liga der Welt! SPORT BILD hat die Spielzeit 2023/24 in der Liqui Moly Handball-Bundesliga intensiv begleitet, an Spieltagen und zwischen den Duellen beobachtet, recherchiert, analysiert. Jetzt vergeben die Handball-Reporter das Abschlusszeugnis HBL.
Abschlusszeugnis HBL, Teil 7: ThSV Eisenach
Es war am zweiten Spieltag, als ein Spieler der TSV Hannover-Burgdorf nach dem knappen 31:30-Sieg gegen den ThSV Eisenach über die Thüringer sagte: „Die steigen jede Wette schon mal nicht ab.“ Für viele Experten galten die Eisenacher als klarer Abstiegskandidat. Die Gründe dafür lagen auf der Hand: Ein Klub mit geringem Budget, ein Kader mit relativ vielen No-Names, dazu die in Abstiegsfragen erfahrenere Konkurrenz im Oberhaus.
Pustekuchen – die Thüringer haben der Liga mal eben gezeigt, dass Underdogs auch prächtig zubeißen können. Auch da, wo es am meisten weh tut.
Vater des Erfolgs ist Trainer Misha Kaufmann. Der Schweizer mag wie ein positiv bekloppter Übungsleiter erscheinen. Hinter all seinen Ideen steckt aber Kalkül und klarer Plan. Er hat eine Spiel-Philosophie installiert, die bei den Gegnern regelmäßig für Panik-Attacken sorgt. Auf der Platte sieht Eisenachs Abwehr-Arbeit oft aus wie durchkalkuliertes Chaos, Kaufmann bezeichnet es anders: „Ich würde sagen, wir stellen den Gegnern Fallen. Wir spielen immer anders, unsere Stärke ist die Flexibilität. Unser Stil ist nicht unkonventionell, sondern kreativ.“
Am Ende sorgte in der Offensive vor allem ein No-Name für die Sensation. Manuel Zehnder wurde Torschützen-König der Liga. Im Sommer muss er – ob nun mit ganzem Herzen oder auch nicht – zum HC Erlangen zurück, von dem er ein Jahr nach Thüringen ausgeliehen war. Ein No-Name ist der Deutsch-Schweizer nicht mehr. Dass hat er dem ThSV Eisenach zu verdanken.
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