Die Saison 2022/23 der Basketball-Bundesliga (BBL) ist Geschichte, und die Ulmer Basketball-Fans haben allen Grund, jubelnd in die Sommerpause zu starten. Trotz des verpassten Titelgewinns in der Meisterschafts-Playoff-Serie gegen den Alba Berlin feierten die ratiopharm Ulm am Sonntagabend in der ratiopharm Arena ihre erfolgreiche Saison. Der dritte Platz in der Liga und der Einzug in die Champions League sind die beste Ausgangsbasis für die kommende Saison. Die Ulmer Mannschaft hat sich als Top-Team in der BBL etabliert und kann auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen.
Titellos, aber jubilant: Ratiopharm Ulm schreibt Geschichte in der BBL
Zum Abschluss gibt's Zeugnisse in der Weltmeister-Liga! SPORT BILD hat die Saison 2023/24 in der Easycredit Basketball-Bundesliga intensiv begleitet, an Spieltagen und zwischen den Spielen beobachtet, recherchiert, analysiert. Jetzt vergeben die Basketball-Reporter das Abschluss-Zeugnis BBL.
Vom Thron gestoßen!
Auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte folgte für ratiopharm Ulm eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen - und am Ende steht der Überraschungsmeister von 2023 mit leeren Händen da - und können dennoch zwei Mega-Erfolge feiern. Das gab es noch nie!
Ex-Nationalspieler Karim Jallow (27) steht unter Dopingverdacht. Die Nada hatte gegen Jallow Ermittlungen eingeleitet, weil er in der Saison 2021/22 drei Kontrollen verpasst hat. Innerhalb von zwölf Monaten dreimal einen sogenannten „Strike“ zu produzieren, gilt als strafbares Doping-Vergehen. Jallow droht deshalb eine bis zu zweijährige Sperre.
Im Dezember dann wird die Klage vor dem Schiedsgericht abgewiesen, seit Januar liegt der Einspruch der NADA beim CAS (internationales Sportgericht). Nach der Sensations-Meisterschaft strotzte Ulm zum Saisonbeginn vor Selbstvertrauen. Plötzlich galt das Motto: Vom Jäger zum Gejagten, vom Underdog zum Favoriten.
Das Team von Meister-Coach Anton Gavel (39)
Das Team von Meister-Coach Anton Gavel (39), der gleich in seiner ersten Saison als Cheftrainer den Titel holte, wird der Rolle zunächst gerecht. Sowohl in der BBL als auch im EuroCup starten die Ulmer gut, bleiben bis Mitte November ungeschlagen.
Im Dezember beginnt die erste kleine Schwächephase (80:95-Pleite gegen Bayern), im Januar folgen zwei Pleiten gegen Vechta und Tübingen. Doch schon im Pokal im Februar zeigt der Vorjahresmeister: Ulm muss man auf der Rechnung haben. Im Top-Four setzt sich Ulm im Halbfinale gegen Alba Berlin durch, im Finale dann aber verlieren Jallow und Co gegen die Stars des FC Bayern (65:81).
Paukenschlag in Ulm
Im März dann der nächste Knall: Gavel hört auf! Paukenschlag in Ulm. Der Meistercoach wechselt im Sommer nach Bamberg. Für die Ulmer kam das Gavel-Aus überraschend, u.a. spielten familiäre Gründe eine Rolle.
Im Eurocup ziehen die Ulmer ins Achtelfinale ein, gegen Joventut Badalona aus Spanien ist schließlich Endstation. Der volle Fokus liegt auf der Mission Titelverteidigung. Als Vierter zieht Ulm in die Playoffs ein, hat Heimrecht, der Spielrhythmus passt.
Das Saisonfazit
„Wir waren in drei Wettbewerben dabei, zwei Mal haben die Erwartungen erfüllt. In der Liga, vorallem in den Playoffs, aber nicht. Wir sind aus der Rolle des Favoriten gestartet, konnten damit aber nicht so gut umgehen wie mit der Rolle des Underdogs“, sagte Sport-Boss Leibenath (49).
Und dennoch wird in Ulm mal wieder Geschichte geschrieben: Erstmals wurden in der Geschichte des deutschen Basketballs zwei Spieler von einem Team in die NBA gedraftet! Zunächst ist es Pacome Dadiet (18), der in der ersten Runde von den New York Knicks gewählt wurde.
Und dann wird auch das spanische Super-Talent Juan Nuenz (20) gewählt, an Nummer 36. geht der Zuschlag an die Indiana Pacers. „Ein unglaublicher Erfolg, dass in diesem Jahr gleich zwei unserer Spieler im Draft gepickt wurden. Wir sind damit das erste deutsche Team, dem das gelungen ist“, jubelt Leibenath.
Sport-BILD-Note: 3
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