Die Frage nach der Zukunft von Adi Hütter-Nachfolger Daniel Seoane bei Borussia Mönchengladbach ist aktuell ein Thema von großem Interesse. Derzeit befindet sich der Trainer in einer schwierigen Lage, da die letzten Ergebnisse nicht zufriedenstellend waren. Doch wie sicher ist seine Position wirklich? Zwei entscheidende Faktoren könnten den Ausschlag geben. Einerseits die sportliche Entwicklung der Mannschaft, andererseits die Meinung der Vereinsführung. In nächster Zeit werden sich diese Faktoren entscheiden, ob Seoane langfristig an der Seitenlinie des Borussiaparks stehen bleibt.
Gerardo Seoane unter Druck: Wie sicher ist seine Position bei Borussia Mönchengladbach?
Einen solchen Punkteschnitt überlebte zuletzt kein Gladbach-Trainer. Nur 1,0 Zähler holte Gerardo Seoane (45) pro Ligaspiel, er schloss die vergangene Saison einen Punkt vor dem Relegationsplatz auf Rang 14 ab. Seine Vorgänger Daniel Farke (47/1,26) und Adi Hütter (54/1,32) waren besser – wurden trotzdem entlassen. Der Schweizer darf dagegen weitermachen.
Zwei Schwierigkeiten für Seoane: Wie kann der Trainer die Führungsprobleme bei Gladbach lösen?
David Zibung ist in Gladbach der Nachfolger von Nils Schmadtke – allerdings mit anderer Positions-Bezeichnung. Der Klub hat sich nach gerade mal einer Saison bereits wieder von Nils Schmadtke (35) getrennt. Die Wahrheit hinter dem Aus: zu viel Kompetenz-Gerangel. Der Sohn von Kult-Manager Jörg (60) trug zwar offiziell den Titel „Sportdirektor Lizenz“, hatte aber keine Gesamtverantwortung – war eher Bindeglied zwischen Mannschaft und Führung.
Bei Transfers hatte er keine Entscheidungsmacht, seine hohe Fachkompetenz im Scouting konnte er neben Steffen Korell (52) kaum einbringen. Er und der Scouting-Direktor waren häufig unterschiedlicher Meinung. Das führte am Ende dazu, dass Schmadtke sagte: „In dieser Konstellation hat es für beide Seiten nicht zu hundert Prozent gepasst.“
SPORT BILD weiß: Im Klub ist bereits länger Thema, dass es in der Führung klarere Leitplanken geben muss. Die Rolle von Schmadtke-Nachfolger David Zibung (40) ist durch die Positionsbezeichnung Sportkoordinator nun klar abgesteckt, er arbeitet eng an der Seite des Trainers. In Luzern spielte Zibung noch gemeinsam mit Seoane, später unter ihm als Trainer. Beide gehören derselben Berater-Agentur an.
Die Zibung-Verpflichtung ist auch das klare Gladbach-Signal, den eingeschlagenen Weg mit Seoane weiterzugehen. Sein Vertrag bis 2026 gilt sogar für die 2. Liga, auch das neue Präsidium mit Präsident Rainer Bonhof (72) steht hinter ihm. Die Bosse um Geschäftsführer Roland Virkus (57) rechnen ihm auch die Weiterentwicklung der Talente wie Rocco Reitz (22) hoch an.
Klar ist aber auch, dass Seoane ab jetzt noch stärker am Erfolg gemessen wird. Im Mittelpunkt steht auch Gladbachs doppeltes Führungsproblem. Das erste: Vergangene Saison brach Borussia zu oft ein, verspielte nach Führungen 31 Punkte – nach Rio Ave (33) die zweitmeisten in Europa. Die Defensive ist Seoanes größte Baustelle – auch wenn er dabei von Transfers abhängig ist.
Das zweite: Gladbach hatte zu wenig Führungs-Qualität im Kader. Hier besserte der Klub nach – holte mit Philipp Sander (26), Tim Kleindienst (28) und Kevin Stöger (30) stärkere Persönlichkeiten. Während der Saison gingen die Meinungen in der Kabine über Seoane auseinander: Einige Stars schwärmten von ihm als Kommunikator, andere waren frustriert. Künftig muss Seoane eine klare Hierarchie vorgeben.
Löst er diese Probleme nicht, droht ihm das Schicksal seiner Vorgänger.
Schreibe einen Kommentar