Handball-Rechtstreit des Jahres: Handball-Klub vor Gericht wegen Konflikt um Neuers Schwiegervater

Handball-Rechtstreit des Jahres: Handball-Klub vor Gericht wegen Konflikt um Neuers Schwiegervater

Der Handball-Rechtstreit des Jahres hat begonnen: Der Handball-Klub steht vor Gericht, weil es zu einem Konflikt um Neuers Schwiegervater gekommen ist. Der Schwiegervater des Nationalspielers, einer der erfolgreichsten Handballspieler Deutschlands, ist in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten, nachdem es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Klub und dem Schwiegervater gekommen ist. Der Konflikt eskalierte, als der Schwiegervater angeblich versucht haben soll, Einfluss auf die sportliche Leitung des Klubs auszuüben. Jetzt muss der Klub vor Gericht klagen, um die Unabhängigkeit der sportlichen Leitung zu sichern.

Handball-Rechtstreit eskaliert: Zehnder gegen HC Erlangen vor Gericht

Die Daikin-Handball-Bundesliga befindet sich noch in der Sommerpause, während die Klubs langsam in die Saisonvorbereitung starten. Ein spezieller Fall beschäftigt in der noch spielfreien Zeit die ganze Liga und auch Deutschlands Handball-Fans.

Zehnder gegen den HC Erlangen – ein skandalöser Rechtsstreit

Es geht um den Rechtsstreit zwischen Torschützenkönig Manuel Zehnder und dem HC Erlangen. Der mächtige Aufsichtsrats-Boss des HCE ist der Jurist Dr. Carsten Bissel, Schwiegervater von Bayern-Torwart Manuel Neuer.

Am 1. August (10 Uhr) geht es vor dem Landesarbeitsgericht Nürnberg in die nächste Runde. Der HC Erlangen wird von Juristen aus Bissels Erlanger Groß-Kanzlei vertreten.

Die Entscheidung wird verkündet, nachdem die Hamburger Anwälte Zehnders Berufung gegen die erste Entscheidung des Nürnberger Arbeitsgerichts eingelegt hatten. Der Schweizer Nationalspieler hatte per Eilverfahren (Aktenzeichen 16 Ga 30/24) eine einstweilige Verfügung beantragt, um seine Vertragskündigung zum 30. Juni 2024 zu stützen. In erster Instanz war Zehnder mit seinem Antrag gescheitert.

Der wahrscheinlich schrägste Rechtsstreit im deutschen Handball

Zehnder gegen den HC Erlangen – es ist der wahrscheinlich schrägste Rechtsstreit im deutschen Handball der letzten Jahre. Im Dezember 2021 hatte sich Zehnder (damals noch beim HSC Suhr Aarau/Schweiz) per digitaler Unterschrift ab 1. Juli 2022 an den HC Erlangen gebunden, bis 2025 und nur für die 1. Liga.

Die erste Saison in Mittelfranken verlief für beide Seiten unter den Erwartungen. Im Mai 2023 einigen sich die Erlanger, Zehnder und der ThSV Eisenach, dass der Schweizer für eine Saison an die Thüringer ausgeliehen wird. Gleichzeitig wurde Zehnders Vertrag beim HCE bis 2026 verlängert. Erlangen hat in dem Papier die Option, den Kontrakt vorzeitig im Sommer 2025 beenden zu können.

Den erneuerten Kontrakt unterschreibt Zehnder erneut digital. Und genau da liegt das Problem. Paragraph 14 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) besagt, dass bei befristeten Arbeitsverträgen die Original-Schriftform vorliegen muss. Ist das nicht der Fall, wird das Arbeitsverhältnis als unbefristet angesehen, dann mit gesetzlicher Kündigungsfrist von vier Wochen zum Monatsende.

Kurios allerdings, dass es in Zeiten von geforderter und weltweiter Digitalisierung noch immer einzelne Paragraphen gibt, die eine Digitalisierung eigentlich eher verhindern.

Zehnder kündigte seinen Vertrag beim HC Erlangen Ende Mai zum 30. Juni 2024. Nach Informationen von SPORT BILD ist er auch nicht zum Vorbereitungsstart des HC Erlangen erschienen.

Sollte am 1. August auch Zehnders Berufung abgeschmettert werden, bedeutet das theoretisch noch kein Ende im Rechtsstreit, er könnte in einem Hauptsache-Verfahren weitergeführt werden. Was wiederum weitere Monate andauern würde.