Lothar Matthäus: Welche Spieler der FC Bayern unbedingt behalten muss

Lothar Matthäus: Welche Spieler der FC Bayern unbedingt behalten muss

Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler und aktuelle Sportkommentator Lothar Matthäus hat sich in einem Interview zu den aktuellen Personalien des FC Bayern München geäußert. Insbesondere ging es dabei um die Frage, welche Spieler der Rekordmeister unbedingt behalten muss, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Matthäus, der selbst von 2001 bis 2008 als Spieler für den FC Bayern aktiv war, kennt die Verhältnisse im Verein genau und gibt deshalb seine Expertenmeinung ab. Seine Antworten sind auf jeden Fall interessant und sollten für jeden FC Bayern-Fan Pflichtlektüre sein.

Lothar Matthäus: Welche Bayern-Stars müssen bleiben, um die Vereinsidentität zu bewahren

Drei Monate lang war es still um Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (72). Doch am Sonntag hat sich der Klub-Patron zurückgemeldet und mit einigen Aussagen für Wirbel gesorgt. Unter anderem äußerte er sich klar zum Thema Transfers („Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher ein oder zwei, drei Spieler gehen!“). Lothar Matthäus (63) hat in seiner Sky-Kolumne jetzt seine eigene Transfer-Empfehlung ausgesprochen.

Welche Stars Bayern unbedingt halten muss! Lesen Sie auch Kolumne „Meine Bayern“: Worüber Kompany stolpern könnte. In seiner Kolumne „Meine Bayern“ richtet sich SPORT BILD-Reporter-Legende Raimund Hinko an Vincent Kompany.

Matthäus' Transfer-Empfehlungen: Bayern muss diese Stars behalten, um weiter Erfolg zu haben

Matthäus: „Ich könnte mir Joshua Kimmich als Holding Six vorstellen, die er bei Tuchel nicht war. Die Frage ist nur, wo die Bayern ihn einplanen und ob sie ihn überhaupt einplanen.“

Und weiter: „Wenn ich sehe, dass in Zukunft Spieler wie Thomas Müller oder Manuel Neuer wegbrechen, würde ich persönlich alles tun, um Kimmich zu halten. Er hat den Verein in den vergangenen Jahren geprägt, er ist ein Gesicht des FC Bayern, und Gesichter kann man sich nicht kaufen.“

Denn: Mit Mittelfeld-Abräumer Joao Palhinha (29) haben die Bayern gerade erst eine „Holding Six“ vom FC Fulham verpflichtet.

Matthäus hat aber noch weitere Bayern-Stars auf dem Zettel, schreibt: „Ich würde die Gesichter behalten, die Vereinsgeschichte mitschreiben und die Bayern-DNA haben. Zu diesen Gesichtern zähle ich auch Matthijs de Ligt. Er hat Persönlichkeit und Leader-Qualitäten, aber der Kader ist groß und teuer. De Ligt weiß, was los ist, und Serge Gnabry, Kingsley Coman und ihre Manager können Zeitungen lesen.“

Der Rekordnationalspieler würde auch Verteidiger Alphonso Davies (23) behalten. Matthäus: „Alphonso Davies ist womöglich auch ein Verkaufskandidat, obwohl Trainer Kompany sehr viel von ihm hält – wie ich übrigens auch. Ich würde Davies nicht verkaufen, sondern ich würde mit ihm verlängern.“

Nach Transfer-Ansage: Matthäus kritisiert Hoeneß scharf

Das Transfer-Machtwort von Klub-Patron Uli Hoeneß heißt Matthäus in seiner Kolumne gar nicht gut und äußert klare Kritik.

Matthäus: „Uli ist zwar der Macher des Vereins, aber er ist nicht mehr der Chef. Wir können Uli nicht mehr ändern und er hat auch jedes Recht sich zu äußern, aber damit stiftet er häufig Unruhe.“

Und weiter: „Eberl und Freund sind von ihren Positionen her die Entscheidungsträger, aber durch diese Aussagen sieht man, wo der Ober-Entscheidungsträger nach wie vor sitzt.“

Bayerns Klub-Patron Uli Hoeneß Foto: Sven Hoppe/dpa

Rückblick: Klub-Patron Hoeneß hatte am Sonntag bei einem Talk im Rahmen des 75-jährigen Vereinsjubiläums des SV Seligenporten eine Transfer-Ansage gemacht. Hoeneß: „Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher ein oder zwei, drei Spieler gehen! Weil wir haben jetzt drei zusätzliche Spieler, die insgesamt 125 Millionen kosten.“

Der Ex-Bayern-Star Matthäus begründet in seiner Kolumne solche Aussagen auch mit den Ängsten von Hoeneß. Matthäus: „Uli hat Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić machen lassen. Er will nicht, dass wieder etwas schiefgeht. Die Sorgen und Ängste von Hoeneß werden sichtbar.“ Deswegen stehe Hoeneß auch „enorm unter Druck“.