Alle Physios entlassen: Krankenkasse soll für Schalke-Massagen zahlen

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Alle Physios entlassen: Krankenkasse soll für Schalke-Massagen zahlen

Die Schalker Fußballwelt ist in Aufruhr: alle Physiotherapeuten des Vereins wurden entlassen. Der Grund für diese überraschende Entscheidung liegt in einem Rechtsstreit zwischen dem FC Schalke 04 und der Krankenkasse. Laut einem Gerichtsurteil soll die Krankenkasse für die Massagen der Spieler zahlen, die von den Physiotherapeuten durchgeführt wurden. Dieser Beschluss wirft viele Fragen auf und lässt die Zukunft der Physiotherapeuten bei Schalke 04 ungewiss.

Schalker Umstrukturierung: Keine fest angestellten Physiotherapeuten mehr

Bevor die Mannschaft von Schalke 04 die Sommerpause am vergangenen Montag beendete, waren die Mitarbeiter bereits einige Tage zuvor zusammengekommen. Die neuen Angestellten sollten sich bei einem Kennenlern-Workshop vorstellen. Der Revier-Klub hat nun etwa ein Integrationsteam installiert, das sich um die Neuzugänge aus dem Ausland kümmern wird.

Keine Physio-Abteilung mehr

Keine Physio-Abteilung mehr

Eine Abteilung fehlte an diesem Tag. Allerdings nicht, weil sie den Termin verschwitzt hatte. Sondern, weil es diese Abteilung nicht mehr gibt. Die Bosse um den Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann (40) haben sämtliche Physiotherapeuten freigestellt, es gibt keine fest angestellten Therapeuten mehr für das Profi-Team beim siebtgrößten Fußballverein der Welt (183 000 Mitglieder).

Die Intention der Bosse ist klar: Der Verein (168 Mio. Euro Verbindlichkeiten) muss sparen. Die Auswirkungen sind allerdings weitreichend – und kurios.

Neue Regelungen für die Spieler

Neue Regelungen für die Spieler

Die Spieler, die zukünftig Behandlungen wie zum Beispiel eine Massage in Anspruch nehmen wollen, müssen sich an Mannschaftsarzt Dr. Patrick Ingelfinger wenden. Dieser arbeitet im medicos, dem großen Therapiezentrum, das nur einen Steinwurf von der Schalker Geschäftsstelle entfernt liegt.

Ingelfinger wird dann Termine bei Physiotherapeuten organisieren, die ebenfalls dort angestellt sind. Der Plan der Bosse: Dass die Spieler sich ein Rezept ausstellen lassen, damit die Krankenkasse die Behandlung zahlt. Wie ein ganz normaler Bürger, der zum Beispiel Rückenschmerzen hat.

Kann Ingelfinger allerdings kein Rezept ausstellen – weil die Verletzung etwa nicht schwer genug ist – muss sich der Spieler auf Rechnung behandeln lassen, die dann der Verein übernimmt.

Ziele der Umstrukturierung

Ziele der Umstrukturierung

Schalke und das medicos suchen derzeit noch nach einer Lösung, wie und zu welchen Konditionen diese Behandlungen abgerechnet werden können. Die Kalkulation des Klubs aber steht: Dieser Weg werde deutlich günstiger sein, als eine eigene Physio-Abteilung zu beschäftigen.

Für die Kassenwarte bedeutet das nun: Je weniger Verletzte, desto günstiger kommt Schalke davon. In der vergangenen Saison wäre es für die Krankenkasse und/oder Verein teuer geworden: Torhüter Ralf Fährmann (35), Danny Latza (34), Thomas Ouwejan (27) oder auch andere Profis hatten immer wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen – ein klarer Fall für Physiotherapeuten.

Die Verantwortlichen wollen vor allem junge und entwicklungsfähige Spieler verpflichten – die bestenfalls möglichst wenige Behandlungen benötigen.

Martin Koch

Ich bin Martin, Redakteur der Webseite Fussball. Ich berichte über nationale und internationale Sportnachrichten mit strenger Objektivität. Mein Ziel ist es, unseren Lesern die neuesten und relevantesten Informationen aus der Welt des Fußballs zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für den Sport und meinem journalistischen Hintergrund arbeite ich hart daran, fundierte Artikel zu verfassen, die unsere Leser informieren und unterhalten. Besuchen Sie unsere Seite, um stets am Ball zu bleiben!

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