Der NHL-Star Draisaitl trainiert mit Fröschen für den Pokal

Der NHL-Star Draisaitl trainiert mit Fröschen für den Pokal

Der deutsche Eishockey-Star Leon Draisaitl bereitet sich intensiv auf die anstehende Playoff-Saison vor. Der NHL-Profi aus Köln hat sich ein spezielles Trainingsprogramm zurechtgelegt, um seine Kondition und seine Schnelligkeit zu verbessern. Ein wichtiger Bestandteil seines Trainings sind Froschsprünge, mit denen er seine Explosivität und seine Agilität verbessern will. Mit diesem ungewöhnlichen Trainingsmethoden will Draisaitl sich auf den Pokal vorbereiten und seinem Team zum Erfolg verhelfen.

Der Weg zum Stanley-Cup-Finale begann auf Mallorca

Vor gut einem Jahr legte Eishockey-Star Leon Draisaitl (28) auf der spanischen Insel den Grundstein für seine Vorbereitung auf die aktuelle Saison. An seiner Seite war Deutschlands erfolgreichster Personal Trainer, Arne Greskowiak (39), der bereits bei der Basketball-Nationalmannschaft 2023 zum Gewinn der Weltmeisterschaft half und das deutsche Eishockey-Team fit für WM-Silber machte.

Das Geheimnis der Erfolgsvorbereitung

Aktuell steht Draisaitl mit seinen Edmonton Oilers im Finale der nordamerikanischen Profi-Liga NHL gegen die Florida Panthers (aktuell: 0:3). Damit er nach mehr als 100 Saisonspielen immer noch Bestleistungen bringen kann, legte er auf Mallorca den Grundstein. Sein Trainer Greskowiak sagt: Das hat er von seinem Vater Peter. Ein Spruch ist: Eat the Frog. Iss den Frosch als Erstes, also mache das Unangenehme zum Start des Tages. Dann hast du es hinter dir. Oft sogar vor dem Frühstück.

Das intensive Trainingsprogramm

Über Wochen quälte sich Draisaitl im Kraftraum, auf dem Rad und der Laufbahn. Die Pläne schreibt ihm seit fünf Jahren Greskowiak. Loading-Wochen mit Aufbau von Ausdauer und Kraft wechseln sich mit Deload-Wochen für die Regeneration ab. Wenn ich wieder weg bin, ist Leon schon froh, sagt der Trainer mit einem Lachen.

In einer intensiven Woche trainiert Draisaitl zweimal am Tag, anderthalb bis zweieinhalb Stunden pro Einheit: Zu Beginn bauen wir ein gutes Kraftniveau und die Grundlagenausdauer auf, sagt Greskowiak. Lange Fahrradtouren und Läufe. Danach werden die Übungen explosiver, die aufgebaute Kraft wird in Geschwindigkeit umgewandelt. Schließlich kommen die eishockeyspezifischen Bewegungen.

Die Beine sind der Schlüssel

Die Beine sind der Schlüssel für Draisaitls Spiel: Zum einen muss er die Ausdauer für mehr als 20 Minuten Eiszeit pro Spiel haben – allerdings aufgeteilt in 20 bis 25 intensive Belastungen von 45 bis 60 Sekunden wie bei einem 400-Meter-Sprint. Gleichzeitig muss er explosiv für seine schnellen Antritte sein. Schließlich benötigt er einen stabilen Stand, um seine Schlagschüsse genau und hart abfeuern zu können.

Krafttraining und Dehnübungen

Für die Kraft macht Draisaitl Kniebeugen mit Hantel und Kreuzheben. Dies absolviert er meist in einer Trap-Bar, in die er sich reinstellt. Da sind Eishockeyspieler sehr stark, weil es von der Grundposition der Haltung auf dem Eis ähnelt, sagt Greskowiak. Das kombinieren wir mit Sprüngen für die Explosivität.

Um Verletzungen zu vermeiden, sind Dehnübungen wichtig: Leon sieht mit seinen 1,88 Meter und 95 Kilo sehr bullig und massiv aus. Dadurch hat er eine unglaubliche körperliche Präsenz auf dem Eis. Wenn du so stabil bist, ist es wichtig, dass du an der Beweglichkeit arbeitest. Das mögen wir Männer ja alle nicht so gern, aber Leon braucht das und macht es sehr diszipliniert.

Ernährung und Regeneration

Bei der Ernährung hat ihm Greskowiak einen Leitfaden erstellt. Auf Mallorca bekocht er seinen Schützling sogar selbst: viel Obst, Gemüse. Wichtig ist dabei, dass die Proteinquellen abgedeckt sind, sagt der Trainer. Wenn er mal keinen Brokkoli mehr sehen mag, suche ich nach einer Alternative.

Nach einer Saison nimmt sich Draisaitl rund zwei Wochen frei, um mental und körperlich zur Ruhe zu kommen. Das empfehle ich auch jedem, sagt Greskowiak. Du kannst mal Dinge machen, die sonst nicht gehen: Rausgehen, Freunde treffen, mal was anderes essen. Um wieder in Bewegung zu kommen, spielt Draisaitl Padel oder Tennis.

Von Jahr zu Jahr fängt er mit der Saison-Vorbereitung früher an, weil Draisaitl merkt, dass er seinen Zielen immer näherkommt. Leon ist sehr gut darin, genau für sich zu errechnen, wie viel Zeit sein Körper braucht, sagt Greskowiak. Dabei geht es darum, das Körpergewicht und den Körperfettanteil auf der Reihe zu haben und das richtige Kraftniveau zu haben.