Der vierte Paralympics-Erfolg des Deutschen: Giganten-Gold für Rehm
Bei den Paralympischen Spielen in Tokio hat der deutsche Leichtathlet Markus Rehm seinen vierten Erfolg gefeiert. Der 28-Jährige aus Oberhausen sicherte sich den Goldmedaillen-Gewinn im Weitsprung der Klasse T64. Mit einer Weite von 8,18 Metern setzte sich Rehm gegen seine Konkurrenten durch und sicherte sich den Titel als Weltmeister und Olympiasieger. Dieser Erfolg ist für den Deutschen ein weiterer Höhepunkt seiner bereits beeindruckenden Karriere. Rehm gilt als einer der besten Weitspringer der Welt und hat bereits zahlreiche Titel und Auszeichnungen erhalten.
Sechstes GOLD für Deutschland!
Weitsprung-Gigant Markus Rehm (36) schreibt deutsche Sportgeschichte. Der gebürtige Göppinger holt in Paris sein viertes Paralympics-Gold mit einer Bestweite von 8,13 Meter. Es ist die erste GOLD-Medaille in der Para-Leichtathletik für Deutschland 2024 in Frankreich.
Silber geht an den US-Athleten Derek Loccident (26), Bronze schnappt sich sein Kollege Jarryd Wallace (34). Was für eine Leistung!
Rehms Weg zum Erfolg
Der Weltrekordsprung von 8,72 Meter aus dem Juni 2023 und den Paralympischen Rekord von Rio 2016 (8,21 Meter) verpasst er. Bei Olympia hätte er mit dieser Weite auch nicht gewonnen. Da holte sich der Grieche Miltiadis Tendoglou (26) mit 8,48 Meter Gold.
Wie kam er zur Para-Leichtathletik? Als er 14 Jahre alt war, änderte sich Rehms Leben schlagartig. Beim Wakeboarden geriet er im Jahr 2003 mit seinen Beinen in die Schiffsschraube eines fremden Bootes. Er erlitt eine Blutvergiftung und verlor in der Folge sein rechtes Bein.
Kontroversen um die Prothese
Auch wegen seiner großen Weiten kommen immer wieder Diskussionen auf, ob Rehm durch seine Prothese einen Wettbewerbsvorteil gegenüber olympischen Springern hat. Trotz einer geringeren Anlaufgeschwindigkeit aufgrund der Behinderung soll bei Messungen festgestellt worden sein, dass Rehm mit Prothese eine überdurchschnittlich hohe Absprung-Geschwindigkeit hat.
Die große Frage: Ist die Prothese unfair, da sie quasi wie ein Katapult wirkt? Der mehrfache Paralympics-Sieger, Welt- und Europameister und ARD-Experte Heinrich Popow (41) zu BILD: „Die Energie, die man aus der Feder haben möchte, muss man auch in die Feder bringen und dann entstehen diese Weiten. Nicht die Technologie treibt den Menschen an, sondern der Mensch die Technologie.“
Sein deutscher Weitsprung-Kollege Noah Bodelier (20) vom TSV Bayer Leverkusen landet beim Debüt auf Platz 6.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Schreibe einen Kommentar