Entsetzlicher Mord an Polizisten in Mannheim: Terrorgefahr bei der Heim-EM
Der grausame Mord an einem 29-jährigen Polizisten in Mannheim, der von einem mutmaßlich islamistischen Terroristen aus Afghanistan erstochen wurde, hat auch bei den Polizei-Verantwortlichen die Angst vor Anschlägen während der Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli) geschürt.
Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), warnt vor der Gefahr von einsamen Wölfen. Der Attentäter von Mannheim (verheiratet, zwei Kinder) war polizeilich vorher nicht in Erscheinung getreten.
„Ein einzeln handelnder Täter ist der Albtraum der Polizei“, erklärt Wendt auf SPORT BILD-Anfrage. „Wir kennen die Gefährder, beobachten sie rund um die Uhr mit immensem Aufwand“. Auf diese Weise seien in der Vergangenheit, auch durch Hinweise ausländischer Geheimdienste, mehrfach Anschläge in Deutschland von der Polizei frühzeitig verhindert worden.
Die größte Gefahr: Der einsame Wolf
Wendt betont, dass die Polizei schon alles tut, alle Register zieht, alle Beamte sind im Einsatz, es gibt Grenzkontrollen, mehr geht nicht, um die EM so sicher wie möglich zu machen.
„Aber einen Einzeltäter, der sich in der Moschee oder im Internet radikalisiert hat, haben wir nicht auf dem Schirm“, warnt Wendt. „Der braucht keine Vorbereitungshandlung, hinterlässt vorher keine Spuren. Der nimmt sich ein Messer, zieht los und sticht im öffentlichen Raum auf Menschen ein. Davor kann man sich kaum schützen“.
Die Zahl der Gefährder in Deutschland
Das Bundeskriminalamt (BKA) schätzt die Zahl der Gefährder aus dem Bereich islamistischer Terrorismus/Extremismus in Deutschland auf knapp 500 Personen. Im Verfassungsschutzbericht von 2023 werden darüber hinaus 27 480 Menschen zum sogenannten Personenpotenzial Islamismus/ islamistischer Terrorismus gezählt.
Sicherheitsmaßnahmen für die EM
Dirk Hulverscheidt, Leiter der Projektgruppe EM 2024 bei der Polizei, versichert: „Die Polizei wird in den Spielorten mit hoher Präsenz sichtbar sein. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es aber nicht. Wir müssen uns natürlich auch mit Anschlags- und Terrorgefahren auseinandersetzen“.
Die Sorge: Dass es Attentäter vor allem auf weiche Ziele mit vielen Menschen im öffentlichen Raum abgesehen haben, zu denen die Fanmeilen, das Public Viewing und die Bahnhöfe zählen.
Aufruf zur Wachsamkeit
Wendt betont: „Bei aller nötigen Wachsamkeit dürfen die Menschen nicht in Panik verfallen und deshalb die EM nur zu Hause vor dem Fernseher miterleben. Sonst würden wir vor dem islamistischen Terror ein Stück unserer Freiheit aufgeben“.
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