Spalletti rastet aus: Italiens Nationaltrainer sucht nach Verräter im Team
Da hatte einer aber mal richtig Feuer unterm Kessel. Italiens Nationaltrainer Luciano Spalletti (65) redete sich nach dem Last-Minute-Treffer zum 1:1 gegen Kroatien auf der anschließenden Pressekonferenz in Rage.
In einem langen Monolog sprach er plötzlich von einem Maulwurf, weil ein italienischer Reporter Insiderwissen hatte, das er nach Spallettis Auffassung nicht haben durfte. „Es gibt im Team offenbar jemanden, der die Information durchgibt und derjenige schadet der Nationalmannschaft“, polterte Spalletti.
Das Traumtor rettet Italien
Italien hatte nach der 0:1-Niederlage gegen Spanien das System umgestellt. Gegen Kroatien lief die „Squadra Azzurra“ in einem 3-5-2 auf. Ein Reporter hatte daraufhin Spalletti angesprochen, dass nach seinen Informationen vor allem die Mannschaft signalisiert hätte, dass ein Systemwechsel gut wäre.
„Wie alt sind Sie?“, richtete sich der Nationaltrainer an den Reporter mit deutlich erhöhter Lautstärke. „51? Ich bin 65. Ich bin also 14 Jahre älter! Ich suche immer das Gespräch mit meinen Spielern. Ich muss meinen Spielern Gehör schenken. Und was ist daran falsch, wenn die Aufstellung das Ergebnis von Gesprächen war?“
Danach philosophierte er kurz über die generelle Eigenschaft einer Dreierkette. Spalletti betonte, dass er sogar seine Diplomarbeit darüber geschrieben habe.
Kritik an der Mannschaft
Als es gerade wirkte, dass er sich beruhigt hatte, folgte die nächste Frage, die nicht zu seiner Zufriedenheit war. Er wurde nämlich gefragt, was passiere, wenn Italien ausscheiden würde.
Spalletti außer sich: „Was ist das für eine Frage? Ich werde auch gefragt, ob ich Angst habe. Wenn ich die hätte, würde ich wie Sie ins Stadion gehen und mir die Spiele anschauen. Ich bekäme die Karte auch umsonst.“
Italien kam durch den Ausgleich von Mattia Zaccagni in der achten Minute der Nachspielzeit weiter. Die starke Kritik an seiner Nationalmannschaft „kann ich nicht akzeptieren“, verteidigte sich Spalletti.
Für seine Mannschaft geht es nun am Samstag im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz.
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