EM 2024: „Schrecklicher Fußball!“ Hamann: Das waren Englands größte Irrtümer
Die EM 2024 rückt näher und die Erwartungen sind hoch. Doch Dietmar Hamann, ehemaliger deutscher Nationalspieler und heutiger Fußballexperte, hat scharfe Kritik an der englischen Mannschaft geäußert. In einem Interview äußerte er sich über die größten Irrtümer der Engländer und warnte vor einer „schrecklichen“ Fußball-Qualität. Was genau meint Hamann mit seinen Aussagen und welche Fehler macht England seiner Meinung nach?
Schreckliche Fußballleistung! Hamann: England verpasst EM-Titel
Das Warten auf den zweiten großen Titel nach dem Sieg im WM-Finale 1966 geht für England weiter. Wie vor drei Jahren im heimischen Wembley-Stadion gegen Italien reichte es auch diesmal im EM-Endspiel gegen Spanien nicht ganz. Zwar gelang Cole Palmer (73.) der zwischenzeitliche Ausgleich. Doch Mikel Oyarzabal (86.) ließ am Ende die „Furia Roja“ über einen 2:1-Sieg jubeln.
„Schrecklicher Fußball!“ Hamann kritisiert Englands schwache Auftritte
TV-Experte Dietmar Hamann, der die Engländer im Verlauf des Turniers für ihre schwachen Auftritte häufiger kritisiert hatte, sprach nach dem Finale im Berliner Olympiastadion Klartext. „Der Fußball war grauenhaft. Sieben der zehn schlechtesten Spiele des Turniers gingen auf das Konto von England“, sagte der ehemalige deutsche Nationalspieler bei „RTE Sport“.
Hamann kritisierte auch die Personalentscheidungen von England-Trainer Gareth Southgate. „Warum Kane sich nicht bewegt, weiß ich nicht. Sie lagen in all ihren K.o.-Spielen zurück. Wenn man Ollie Watkins spielen lässt, wird es gefährlich. Palmer kommt und trifft nach fünf Minuten“, sagte er.
Der ehemalige Bundesliga- und Premier-League-Star glaubt, dass die Engländer mit einer anderen Aufstellung erfolgreicher hätten sein können: „Stellen Sie sich vor, Sie spielen mit Foden, Sie bringen Eze und Sie bringen Gordon ins Spiel. Wenn diese Mannschaft in Führung liegt, wird sie nicht zurückgedrängt, weil sie unglaubliche schnelle Spieler auf der Bank hat.“
Stattdessen wurde Southgates Festhalten an altbewährten Kräften den Engländern zum Verhängnis, meint Hamann: „Sie hatten nie die Chance, das zu zeigen, weil er (Southgate) darauf bestand, mit Bellingham und Kane zu beginnen, mit denselben Spielern, die keine Leistung brachten. Deshalb haben sie nie die Chance bekommen, in einem Spiel der K.-o.-Runde in Führung zu gehen, weil er diese Spieler aufgeboten hat.“
Hamanns Fazit: „Wenn sie in Führung gegangen wären, glaube ich nicht, dass es viele Teams gegeben hätte, die gegen England noch ein Comeback hätten hinlegen können, denn abgesehen von Frankreich hat kein anderes Team ein so hohes Tempo wie England.“
Trainer Southgate zeigte sich nach dem Finale als fairer Verlierer: „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler. Sie haben im Turnier alles gegeben. Heute haben wir nicht gut genug gespielt, um diesen Sieg zu verdienen. Spanien war einfach besser im ganzen Turnier und hat verdient gewonnen.“ Ob er als Nationaltrainer weiter macht, ließ er offen.
Der frühere englische Weltklasse-Stürmer Alan Shearer glaubt an einen Abschied des Trainers: „Ich vermute, es wird Southgates letztes Spiel gewesen sein. Er hat uns vor drei Jahren ins Finale gebracht, auch in dieses wieder - und nicht gewonnen. Das wird ihn verletzen und vielleicht denkt er, es sei Zeit für jemand anderen.“
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