Essen-Angst und Zlatan-Ansage: WM-Geheimnisse von Joachim Löw enthüllt
In einem exklusiven Interview hat Joachim Löw, der ehemalige Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, einige WM-Geheimnisse enthüllt. Der Weltmeistertrainer von 2014 erzählte von seinen Erinnerungen an die WM-Titeljagd und gab Einblicke in den Alltag der Nationalmannschaft. Dabei offenbarte er auch einige unerwartete Details, die bisher nicht öffentlich bekannt waren.
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Die letzten Geheimnisse des Sommermärchens 2014 enthüllt
Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien begeisterte die deutsche Nationalmannschaft die Welt, holte als erstes europäisches Team in Südamerika den Titel. Das Highlight des Turniers: der 7:1-Triumph im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien.
Zweifel am Hotelessen vor Brasilien-Kracher
Am Mittag des 8. Juli treffen Spieler, Trainer und Betreuer in Belo Horizonte ein. Für den frühen Abend setzt der Bundestrainer eine Teamsitzung an. Gegen 19.30 Uhr ist sie beendet. In einer halben Stunde soll es Abendessen geben, als Löw von Betreuern abgefangen wird. Sie lassen ihn wissen, dass sie ein komisches Gefühl haben und sich nicht sicher sind, ob mit dem Hotelessen alles in Ordnung ist.
Der Bundestrainer hält inne, man bespricht sich kurz. Als die Spieler zum verabredeten Abendessen erscheinen, hält er eine Ansprache. Er teilt ihnen die Bedenken mit und bittet sie, nichts vom Buffet anzurühren. Er erzählt ihnen, dass der Koch gerade zum Markt gefahren ist, um einzukaufen, und dass sich das Essen verzögert. Der Koch kauft abgepackte Sachen. Pasta, Tomaten aus der Dose, Müsli. Was er für das Frühstück und das Mittagessen am Spieltag benötigt, schließt er in seinem Zimmer ein. Sicher ist sicher.
Ibrahimovic-Ansage in der Halbzeit
Das Spiel beginnt, die deutsche Elf schreibt Geschichte. 5:0 steht es nach gerade mal 29 Minuten. Thomas Müller, Miroslav Klose und Sami Khedira haben getroffen, Toni Kroos sogar zweimal. Als der Halbzeitpfiff ertönt, ist Löw geflasht. Während unzählige Brasilianer auf den Tribünen weinen, denkt Löw auf dem Weg in die Kabine an einen Spieler aus dem fernen Europa – an Zlatan Ibrahimovic, den schwedischen Superstar.
Über ein halbes Jahr zuvor hatte die deutsche Elf in Berlin gegen Schweden gespielt und zur Pause 4:0 geführt. Auf dem Weg in die Kabine sagt Ibrahimovic zu Löw: Trainer, ich habe noch niemals in meinem Leben gegen eine bessere Mannschaft gespielt. Unser Trainer wird das Spiel nicht überleben, denn wir kriegen noch ein paar. Am Ende bekamen die Deutschen dann aber noch vier Gegentore. 4:4 endete das Spiel.
Die Entscheidung
Neun Monate später sind das Remis und der kurze Plausch mit Ibrahimovic ganz präsent. Löw überlegt auf dem Weg in die Katakomben, was wohl passiert, wenn es Brasilien bis zur 60. Minute gelingt, ein, zwei Tore zu erzielen. Dann explodiert das Stadion, dann explodiert das Land, denkt er sich.
Er fasst sich kurz, als er zu seinen Spielern spricht. Er appelliert daran, weiter seriös zu spielen – und wird sehr deutlich: Wenn es einer wagen sollte, spricht er zu den Spielern, jetzt zu zaubern und die Brasilianer bloßzustellen, dann würde er denjenigen sofort runternehmen und ihn im Finale auch draußen lassen. Die deutschen Spieler halten sich an die Worte ihres Trainers. André Schürrle schießt noch zwei Tore, während den Brasilianern immerhin der Ehrentreffer in einem epochalen Spiel gelingt.
Am Tag danach titelt BILD: Ohne Worte.
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