Meine Bayern
Lieber Alphonso Davies,
Du wirst Dich wundern, dass ich heute an Dich schreibe, wo doch EM ist und wo Du doch eindeutig kein Europäer, sondern ein Kanadier bist. Ja, trotz alledem.
Bayern München: Mit Ito auf dem Platz, Real Madrid unter Druck
Liebe EM, Du bist so über alle Maßen lieb, weil Du das Hirn der Menschen durchspülst, sie wieder klar denken lässt in den Bundesliga-Klubs. Weil sich die Verantwortlichen wieder regenerieren, weil sie Urlaub haben vom Bundesliga-Alltags-Stress.
Weil in München der neue Sportvorstand Max Eberl nach turbulenten Einstands-Wochen viele vernünftige Dinge vollendete. Den Transfer des Stuttgart-Japaners Hiroki Ito – ja, den mit der unverkennbar weißen Augenbraue – geräuschlos über die Bühne brachte.
FC Bayern: Alphonso Davies, der Kanadier, der Real Madrid ins Wanken bringt
Und weil der gute Max zusammen mit seinem Sportdirektor Christoph Freund die Verträge von Josip Stanisic (24) – ja, dem Kroaten, der mit Leverkusen als Leihspieler gerade das Double holte – und Aleksandar Pavlovic (20) – ja, der wegen einer Mandelentzündung vom Nagelsmann-Team abreisen musste – in aller Herrgottsruhe und weitere fünf Jahre verlängern konnte. Ein Coup allemal.
Ein Zeichen an die Nachwuchsspieler, dass sie bei Bayern eine Zukunft haben. Und so nebenbei ganz im Wortsinn des Klub-Patrons Uli Hoeneß, der so gerne sagt: „Wenn sie wüssten, wen wir schon alles sicher haben …“
Bayern München: Der perfekte Doppelpack – Davies und Musiala für die Zukunft
Womit wir wieder bei Dir wären, lieber Alphonso Davies. Und bei Deinem Freund Jamal Musiala. Du mit 23 Jahren und Vertrag bis 2025. Musiala mit 20 Jahren und Vertrag bis 2026.
Die liebe EM macht es möglich, dass dieser zauberhafte Dribbler Musiala, Marktwert 120 Millionen, noch viel deutlicher in den Blickpunkt der großen Klubs rückt.
Ich meine nun gar nicht so sehr, in den der englischen, wo er vom 8. Lebensjahr an acht Jahre beim FC Chelsea ausgebildet wurde. Wer geht schon freiwillig ohne überzogene Gehälter aus dubiosen Quellen (u.a. Öl) nach Manchester, Liverpool, nicht mal nach London …
Nicht mal die englischen Superstars, siehe Bayerns Harry Kane. Siehe Reals Jude Bellingham. Real Madrid ist der magische Verein, in Zukunft leider ohne Toni Kroos, der Dich, lieber Alphonso schon sicher an der Angel hatte (die Liebe erkaltete, ist jedoch wieder entflammt seit Deinem Kunstschuss mit rechts zum 1:0 im Champions-League-Halbfinale in Madrid).
Natürlich wäre auch Barcelona mit Hansi Flick ein gutes Pflaster, sicherlich auch Rom, Neapel, Mailand und viele andere begehrenswerte Städte im Südeuropa mit attraktiven Klubs.
Ist das normal?
Doch wer verlässt schon freiwillig einen guten Freund, mit dem er privat sogar den Urlaub verbringt? Vielleicht, lieber Alphonso, gibt es Dich und Musiala auch in Zukunft nur im Doppelpack.
Deshalb, liebe EM, schärfst Du natürlich auch die Sinne von Bayern München. Es wäre fahrlässig, jetzt nicht alles zu versuchen, mit Musiala ebenfalls deutlich über 2026 hinaus zu verlängern. Am besten auch bis 2029.
Das sieht der Aufsichtsrat mit Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sicher genauso.
Ich liebe Real Madrid. Doch Bayern immer noch ein bisschen mehr. Real bekommt jeden EM-Star, wenn sie es sich rund um das Bernabeu-Stadion nur wünschen.
Bayern kann so weit kommen, dass es ein zweites Real Madrid wird. Mit dem Pärchen Musiala – Davies könnte man fast gleichziehen. Mit einem Florian Wirtz aus Leverkusen würde Bayern Real sogar überholen.
Und ein von Verletzungen verschonter, sprintstarker Davies in Normalform macht immer noch den Unterschied. Nicht auszudenken, wie da links mit Hiroki Ito die Post abgeht.
Bei Bayern natürlich. Real muss in diesem Fall mal der Verlierer sein!
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