- Frauen-Fußball: Horst Hrubesch spricht über seinen Plan für die Olympischen Spiele
- Horst Hrubesch plant Olympia-Sieg für deutsche Fußballerinnen
- HSV-Legende Horst Hrubesch: Wir spielen, was wir vorhaben, und ziehen es durch
- Koffer für Olympia gepackt
- Vor der Abreise nach Frankreich
- Nach Olympia ist dann für Hrubesch Schluss
Frauen-Fußball: Horst Hrubesch spricht über seinen Plan für die Olympischen Spiele
Der deutsche Frauen-Fußball befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Nach den enttäuschenden Ergebnissen bei der letzten Weltmeisterschaft und der EM 2022 muss sich der DFB etwas einfallen lassen, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Hier kommt Horst Hrubesch ins Spiel, der neue Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. In einem exklusiven Interview hat er seine Pläne für die kommenden Olympischen Spiele in Tokio vorgestellt. Der ehemalige Bundestrainer ist überzeugt, dass die deutsche Mannschaft noch viel Potenzial hat und will mit seiner neuen Taktik und Strategie die Medaillenchancen verbessern. Wir haben die wichtigsten Aussagen von Hrubesch zusammengefasst.
Horst Hrubesch plant Olympia-Sieg für deutsche Fußballerinnen
Am 25. Juli starten die deutschen Fußballerinnen gegen Australien in die Olympischen Spiele. Es wird das letzte Turnier von HSV-Legende Horst Hrubesch (73). Im Interview mit SPORT BILD spricht er auch über seinen Olympia-Plan.
HSV-Legende Horst Hrubesch: Wir spielen, was wir vorhaben, und ziehen es durch
Hrubesch will, dass die Mannschaft seine Idee durchzieht. Wir spielen immer von der ersten Minute an, was wir vorhaben, und ziehen es durch. Wir werden niemals abwarten und schauen, sondern immer handeln. Dabei machen wir Fehler, das weiß ich. Aber wir bleiben dabei: Wir wollen das Spiel bestimmen und haben die Qualität dafür.
Zuletzt hatten die DFB-Frauen immer wieder in den Spielen zurückgelegen, den Start verschlafen. Das Problem ist: Die Mädels machen sich zu sehr einen Kopf, sie durchdenken alles und wollen Dinge machen, die nicht immer funktionieren, sagt Hrubesch – und erklärt: Ich sage ihnen oft: Wenn du aus dem ersten Gang in den Rückwärtsgang schalten willst, wird es rattern. Schaltest du aber in den zweiten Gang, läuft es sauber. Heißt: Wir sollten immer beim Plan bleiben. Da muss ich ihnen noch von der Seitenlinie helfen. Deshalb springe ich da ab und zu wie ein Kaninchen rum.
Koffer für Olympia gepackt
Bei der Einkleidung der Athleten fiel Hrubesch mit einem Hut auf. Beim Angeln habe ich immer einen Hut auf! Bei der Einkleidung war eine Menge Mode dabei. Man hat gesehen, dass ich viel gut tragen kann – und manches vielleicht nicht, sagt der Trainer lachend. Aber eines ist mir aufgefallen: Ich bin vielleicht alt, aber ich mag das klassische Schwarz-Rot-Gold. Heute ist das eher verwaschen und modern. Für die Mädels ist es toll. Wenn wir so spielen, wie wir aussehen, werden die Olympischen Spiele ein Riesenerfolg.
Vor der Abreise nach Frankreich
Vor der Abreise nach Frankreich hatten sich die Fußballerinnen mit Sportlern aus anderen deutschen Olympia-Teams getroffen. Es schafft das Bewusstsein, worauf man sich einlässt. Andere Sportler haben einen ganz anderen Aufwand als wir. Manche wissen nicht, wie sie sich das Training leisten sollen. Andere arbeiten vier Jahre lang, um im Vorlauf auszuscheiden, sagt Hrubesch. Dennoch wollen alle zu Olympia. Du siehst das Leuchten in allen Augen. Das ist der Unterschied zu einer EM oder zu einer WM. Wir wollen gewinnen, wir wollen eine Medaille. Aber bei den Olympischen Spielen bekommst du nicht nur sportlich, sondern auch menschlich etwas fürs Leben mit.
Nach Olympia ist dann für Hrubesch Schluss
Nach Olympia ist dann für Hrubesch Schluss als Trainer. Was kommt danach? Dann gehen wir angeln, sagt er trocken. Und dann habe ich beim HSV noch ein Jahr Vertrag, möchte mich dort um den Nachwuchsfußball und die Frauen weiter kümmern. Das liegt mir am Herzen.
Die Rente ist bei dem umtriebigen Coach schwer vorstellbar. Für mich nicht, sagt Hrubesch – und erläutert: Ich stoße langsam an meine Grenzen. Es ist anstrengend, und ich muss anerkennen, dass ich keine 25 und auch keine 50 mehr bin. Wir haben ja nicht nur die Spiele, wir kommunizieren mit vielen Spielerinnen ständig. Der Stab ist groß – manchmal fände ich es kompakter besser. Aber die Zeiten ändern sich. Es frisst viel Kraft. Und die Rente genießen möchte ich ja auch noch.
Warum das denn? Ich habe zu Hause eine Frau, die weiß, wann sie ziehen muss, damit sie auch etwas von mir hat und wann Schluss mit Fußball ist. Auf sie höre ich, sagt Hrubesch. Aber er verspricht: Eines steht fest: Wir fahren nächsten Sommer in die Schweiz und schauen uns die EM der Mädels an. Der Camper wird bereit sein – und wir hängen noch Italien, Slowenien, Österreich dran.
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