HSV: Entscheidungsgründe verkündet! Warum der CAS Mario Vuskovic nicht überzeugt hat

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HSV: Entscheidungsgründe verkündet! Warum der CAS Mario Vuskovic nicht überzeugt hat

Der Hamburger Sport-Verein (HSV) hat endlich die Entscheidungsgründe für den Schiedsspruch des Court of Arbitration for Sport (CAS) bekanntgegeben. Demnach hat der CAS den Einspruch des HSV gegen die Sperre von Mario Vuskovic abgelehnt. Die Frage, die sich nun stellt, ist: Warum hat der CAS Mario Vuskovic nicht überzeugt? Die Antwort darauf liegt in den nun veröffentlichten Entscheidungsgründen. Wir werfen einen Blick auf die Argumente des CAS und analysieren, warum sie zu diesem Urteil gekommen sind.

HSV-Schock: CAS veröffentlicht Urteilsbegründung - Warum Mario Vuskovic keine Chance hatte

HSV-Schock: CAS veröffentlicht Urteilsbegründung - Warum Mario Vuskovic keine Chance hatte

Seit vier Wochen ist es offiziell: Mario Vuskovic (22) erhält wegen Epo-Dopings eine rückwirkende Vier-Jahres-Sperre und darf bis November 2026 keine Spiele machen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS entschied nach einer zweitägigen Anhörung im Mai in Lausanne. Jetzt liegt die Urteilsbegründung vor.

70 Seiten, 318 Unterstützte Punkte: Die drei Schiedsrichter erklären das Verfahren und ihre Entscheidung. Wichtigste Aussage: Die Richter sind deutlich überzeugt, dass der Athlet einen Anti-Doping-Regelverstoß begangen hat.

Interessant ist, wie das Gericht mit den vermeintlich entlastenden Argumenten der Vuskovic-Seite umgeht. Einige Beispiele:

  • Der kanadische Chemiker David Chen hatte vorgebracht, dass die Probe durch sogenannten Belastungsurin nicht eindeutig lesbar sein könnte. Vuskovic hatte die Urinprobe unmittelbar nach einer harten Trainingseinheit abgegeben. Die Richter halten es jedoch für nicht glaubwürdig, dass ein Fußballtraining einen solchen Einfluss auf die Probe haben könnte.
  • HSV-Arzt Wolfgang Schillings zeigte, dass es rund um die positive Probe im September 2022 keine Veränderungen bei Vuskovic' Blutwerten gegeben hat. Das Gericht sieht die HSV-Werte als private Testungen an, die nicht mit den Standards der Anti-Doping-Agentur Wada vergleichbar sind und deren Verlässlichkeit nicht garantiert sei.
  • Steven Baack, Ex-Leiter der Sonderkommission bei der Hamburger Polizei, hatte ausgesagt, dass Vuskovic nach seiner Prüfung nicht in der Lage gewesen sein soll, sich Epo zu besorgen. Seine Ausführungen sind laut Punkt 267 nicht überzeugend in den Augen der Richter.
  • Der Lügendetektortest des englischen Psychologen Keith Ashcroft, der Vuskovic entlasten sollte, habe laut Punkt 271 keinen praktischen Einfluss auf den Prozess.

Die CAS-Richter sehen keine Zweifel am Testverfahren der deutschen Anti-Doping-Agentur Nada. Dabei wurde die Urinprobe zwischenzeitlich wohl in einem privaten Kühlschrank eines Testers aufbewahrt. Zudem gab es für den ebenfalls beteiligten DFB eine richtige Watschn. Das DFB-Sportgericht hatte die Vuskovic-Sperre im Verfahren im Frühjahr 2023 eigenmächtig von den eigentlich vorgesehenen vier auf zwei Jahre reduziert.

Die CAS-Richter schrieben jetzt von mehreren Mängeln in der Urteilsbegründung des DFB und sahen keine Gründe für eine Reduzierung der Sperre. Auch weil Vuskovic selbst in ihren Augen keine strafmildernden Argumente vorbrachte.

Die Veröffentlichung der Urteilsbegründung mussten in den vergangenen Wochen alle beteiligten Verfahrensparteien zustimmen. Nach BILD-Informationen bieten die Ausführungen der Richter zumindest Anlass, dass die Vuskovic-Seite genau prüft, ob man das Urteil noch einmal vor dem Schweizer Bundesgericht anfechten wird. Dafür müssten allerdings Verfahrensfehler nachgewiesen werden. Um inhaltliche Argumente ginge es dann nicht mehr. Die Erfolgsquote in solchen Berufungsverfahren liegt allerdings im einstelligen Prozentbereich.

Martin Fischer

Ich bin Martin, ein Journalist für die Webseite Fussball, die sich auf nationale und internationale Sportnachrichten spezialisiert hat. Mit meiner strengen Objektivität liefere ich stets die neuesten Informationen aus der Welt des Sports. Meine Leidenschaft für Fußball treibt mich an, die Leser mit fundierten und aktuellen Berichten zu versorgen. Meine langjährige Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, die Leser stets auf dem Laufenden zu halten und ihnen eine verlässliche Quelle für Sportnachrichten zu bieten.

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