Unsicherheit um Jicha: Zukunft des THW-Kiel-Trainers hängt im Gleichgewicht
Er ist eine Legende beim THW Kiel, als Spieler und auch als Trainer. Seit 2019 steht er an der Seitenlinie des Deutschen Rekordmeisters. Seitdem holte er drei Meistertitel (2020, 2021, 2023), einen Pokalsieg (2022) und einen Champions-League-Titel (2020). In dieser Saison blieb Kiel unter Jicha das erste Mal ohne Titel – und das könnte Folgen haben.
Die Zukunft von Jicha beim THW Kiel ist ungewiss! Platz 4 in der Bundesliga sorgte an der Förde für große Enttäuschung. Genauso wie das frühe Pokal-Aus in der dritten Runde gegen Außenseiter Wetzlar. Die Abgänge von Leistungsträgern wie Niklas Landin und Sandor Sagosen wurden nicht kompensiert.
Immerhin: In der Champions League erreichte man das Final4 in Köln, ging dort aber im Halbfinale mit 18:30 gegen den späteren Pokalgewinner Barcelona unter. Das 32:28 im Spiel um Platz 3 gegen Meister Magdeburg war ein kleiner Trost.
Bleibt Jicha Trainer in Kiel?
Geschäftsführer Viktor Szilagyi (45), der eng mit Jicha verbunden ist, vermeidet ein klares Treuebekenntnis: „Vieles, was man aufgeschoben hat aufgrund des Final Fours, holt man in den nächsten Wochen nach. Wir setzen uns zusammen und schauen, wo es Möglichkeiten gibt, nochmal neue Impulse zu setzen. Das können Neuzugänge sein. Aber Neuzugänge zu präsentieren, das allein bringt auch nichts. Wir haben im Spiel um Platz 3 Charakter gezeigt. Das zeigt, dass es eine funktionierende Truppe ist. Da sieht man die Qualität in der Mannschaft. Aber man hat am Wochenende in Köln auch gesehen, wie instabil wir sind. Wir müssen die Lehren daraus ziehen und knallhart daran arbeiten.“
Szilagyi: „Das erste Thema ist, mit Filip darüber zu diskutieren und nicht über Filip zu diskutieren. Er ist ein Teil davon, und auch von ihm muss irgendwann ein Statement kommen, wie er sich das vorstellt. Es wird ja immer diskutiert, wenn man unzufrieden ist. Erst über die Spieler, dann über den Trainer, dann über den Geschäftsführer, den Manager, der die Mannschaft zusammenstellt, dann irgendwann über den Aufsichtsrat. Das sind normale Prozesse. Aber: Ich spüre die große Bereitschaft, dass wir das zusammen alle lösen.“
Jicha macht jetzt erstmal ein paar Tage Urlaub und besucht seine Eltern und Freunde in Prag. „Ich werde ein paar Tage auf dem Golfplatz verbringen“, sagt er. Zu seiner Zukunft in Kiel sagt er: „Ich habe immer alles für den THW Kiel gegeben, habe dem Verein sogar als Spieler meine Gesundheit geopfert. Von daher kann ich jeden Tag in den Spiegel schauen. Aber ich weiß auch, die Zeit als Trainer ist endlich.“
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig diesen Sommer. Grundsätzlich hat er große Lust, eine neue Mannschaft beim THW aufzubauen.
Schreibe einen Kommentar