Kein Fan-Boykott mehr: Einigung im Ticket-Zoff in der Basketball-Bundesliga
Die Basketball-Bundesliga kann endlich aufatmen: Nach wochenlangem Streit zwischen den Vereinen und den Fans über die Ticketpreise ist eine Vereinbarung erreicht worden. Die Liga und die Clubs haben sich auf eine Lösung geeinigt, die den Fans wieder mehr Zugang zu den Spielen ermöglicht. Damit ist der Fan-Boykott, der die Liga in den letzten Wochen beschäftigt hat, Geschichte. Die Vereine haben sich bereit erklärt, die Ticketpreise zu reduzieren und mehr Vorteile für die Fans anzubieten. Die Fans ihrerseits haben sich bereit erklärt, die Boykott-Aktionen einzustellen und wieder die Spiele zu besuchen.
Schwäbischer Frieden: Ticket-Zoff in der Basketball-Bundesliga beigelegt
Das Schwaben-Derby zwischen der MHP Riesen Ludwigsburg und Ratiopharm Ulm ist für die Fans ein Highlight der Saison in der Easycredit Basketball Bundesliga. Die Städte liegen nur rund 81 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt. Gelb gegen orange! Auf dem Parkett geht es stets hoch her.
Die Riesen haben mit 41:35 Siegen (ein Unentschieden) leicht die Nase vorn – dafür holten die Ulmer aber 2023 die Meisterschaft. Doch letzte Saison boykottierten die Riesen-Fans das Derby, fuhren zum ersten Mal nicht mit nach Ulm – und verpassten dadurch einen 99:70-Sieg.
Fan-Boykott in der Bundesliga-Geschichte
Der größte Fanclub, die Barock Pirates (gegründet 2014), hatte aus Protest zu der Aktion beim damaligen Meister aufgerufen. Und dem Erzrivalen per Banner den Stinkefinger gezeigt! Grund: die hohen Preise (35 Euro) für die schlechten Gäste-Plätze unter dem Hallendach. Zudem sei ihnen der zuvor gewährte Rabatt von 20 % gestrichen worden.
„Ein Schlag ins Gesicht“, hieß es damals in der Mitteilung der Barock-Piraten. Und weiter: „In Summe ist eine Schmerzgrenze erreicht und die Zeiger stehen daher auf Verzicht, Absage, Boykott – nennt es, wie ihr wollt.“
Schwäbischer Frieden: Einigung im Ticket-Zoff
Doch jetzt ist der Streit beigelegt. Ludwigsburgs Boss Alexander Reil (56) und Ulm-Geschäftsführer Andreas Oettel (50) schlossen einen schwäbischen Frieden!
„Wir hatten schon letztes Jahr darüber gesprochen, als die Geschichte hochgekocht ist“, sagt Reil. „Auch damals war Herr Oettel von sich aus auf mich zugekommen.“ Weil die Riesen-Fans aber so kurzfristig keine Reise mehr organisiert bekommen hätten, kam es erst jetzt zur Einigung.
Ludwigsburger Fans zahlen weniger für Auswärtsspiel in Ulm
Ludwigsburger Fans zahlen am 5. Oktober nur 25,50 Euro Eintritt – 27 Prozent weniger als vor einem Jahr! Ein „aus unserer Sicht sehr guter und fairer Sonderpreis“, schreiben auch die Barock Pirates in ihrer Mitteilung. „Schwäbische Großzügigkeit“, grinst Reil.
Der Friedens-Gipfel war entsprechend kurz. „Das Gespräch war sehr kollegial und hat nur zwei Minuten gedauert“, betont Reil, der gleichzeitig auch Liga-Präsident ist. „In DIESER Beziehung haben Ulm und Ludwigsburg ein gutes Verhältnis.“ Er freut sich über den Auswärts-Support: „Ich habe unsere Fans letztes Jahr in Ulm vermisst. Die Stimmung ist mit ihnen natürlich noch mal besser.“
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