Donnerstoß im BBL-Pokal: Trier will Rache für Skandal-Spiel
Der BBL-Pokal ist zurück und die Spannung ist groß! Im ersten Spiel des Wettbewerbs will sich der TV Gladiators Trier für das Skandal-Spiel der letzten Saison revanchieren. Beim Donnerstoß im BBL-Pokal treffen die Trierer auf einen starken Gegner, gegen den sie ihre Rache suchen. Nach der bitteren Niederlage im Vorjahr wollen die Gladiators diesmal alles richtig machen und den ersten Schritt auf dem Weg zum Pokalsieg machen.
Explosionsgefahr im BBL-Pokal: Trier will Rache für Skandal-Spiel
Draußen wird es wieder kühler – in den Basketball-Hallen umso heißer! Nach drei Monaten Sommerpause startet die Saison mit dem BBL-Pokal. Und schon beim Auftakt am Freitag zwischen den Frankfurt Skyliners und Zweitligist VET-Concept Gladiators Trier (20 Uhr, Dyn/Anzeige) herrscht Explosions-Gefahr!
„Mein Motto für Freitag heißt: Zeit, um zurückzuzahlen“, sagt Moderator Chris Schmidt im Podcast Dyn Timeout.
Denn beim letzten Aufeinandertreffen im Mai flogen buchstäblich die Fetzen – und Schmidt war als Trierer Hallensprecher mittendrin. Die Erzrivalen rasselten im Halbfinale der ProA aufeinander. Der Sieger der Serie würde in die erste Liga aufsteigen. Und schon in Spiel eins in Trier eskalierte es!
Die Gladiators hatten die Hauptrunde dominiert, waren Favorit. Doch Frankfurt klaute das Spiel (72:70). Im Anschluss kam es zur Rudel-Bildung. Es wurde geschubst, gepöbelt und Bierbecher geleert. Trier-Fans stürmten auf die Gäste ein. Die Frankfurter Spieler hatten zuvor mit Gesten provoziert. Im Nachklapp gaben sie sogar an, selbst rassistisch beleidigt worden zu sein. Belege dafür wurden nicht gefunden.
Von der Liga hagelte es Strafen: Triers Marcus Graves (28) wurde ein Spiel gesperrt, der Frankfurter David Muenkat (24) zwei. Außerdem mussten drei Spieler und Frankfurt-Trainer Denis Wucherer (51) Geldstrafen (zwischen 200 und 750 Euro) zahlen. Zudem verhängte Trier von sich aus Hallenverbote und stocke die Security auf.
Knall-Start im BBL-Pokal: Zwischen Frankfurt und Trier herrscht Explosions-Gefahr!
Als die Gemüter abgekühlt waren, gab's offizielle Entschuldigungen. Am Ende gewann Frankfurt die Serie mit 3:2 und stieg auf – während Trier eine weitere Runde in der ProA drehen muss.
„Die Halbfinal-Serie gegen Frankfurt war auf allen Ebenen sehr speziell“, sagt Schmidt rückblickend. „Sie hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Und ich finde, Frankfurt hat das durchaus verdient in fünf Spielen gemacht.“
Nun trifft man sich schneller wieder als erwartet. Und Schmidt hofft auf die Revanche: „Wenn wir die Euphorie mitnehmen, kann Frankfurt sich am Freitag zumindest ein bisschen warm anziehen.“
Der zweimalige Pokalsieger Trier (1998, 2001) konnte praktisch alle Leistungsträger halten, lediglich Jordan Barnes (27) und Moritz Kimmer (24) verließen den Klub. „Trier ist dementsprechend eingespielt, was ein Riesen-Vorteil ist“, sagt Wucherer.
„Wo wir stehen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Die letzten ein, zwei Wochen waren etwas holperig. Ich hoffe, wir schaffen es aus diesem kleinen Tal wieder rauszukrabbeln und Freitag bereit zu sein. Und wir wissen natürlich alle, was uns in Trier erwartet, aufgrund der Vorgeschichte.“
Denn in dem Duell steckt noch mehr Brisanz! Stichwort Nolan Adekunle (22): Das Talent wollte die Skyliners im Sommer 2023 nach dem Abstieg trotz laufenden Vertrags verlassen. Der Flügelspieler trainierte sogar schon bei den Niners Chemnitz mit. Doch Frankfurt stellte sich quer. Die Parteien zogen vor Gericht. Am Ende gab das Landesarbeitsgericht den Skyliners Recht – Adekunle musste bleiben und stieg erst im November in die Saison ein. Jetzt wechselte er ausgerechnet nach Trier und trifft im ersten Pflichtspiel auf seinen Ex-Klub!
Schmidt: „Der weiß, der muss jetzt in seiner Karriere performen.“
Stichwort Andre Ewertz (34): Der Geschäftsführer der Gladiators hat nach sechs Jahren seinen Abschied verkündet, wechselt zu einem Sponsor, ist zum letzten Mal in dieser Funktion dabei. Und träumt zum Abschied von einem Sieg.
„Insofern wartet eine ganz, ganz schwere Aufgabe auf uns“, weiß Wucherer.
Zumal sein neuer Trierer Kollege Jacques Schneider (32) betont: „Das Halbfinale hat 100-prozentig in unserer Vorbereitung eine Rolle gespielt. Wir wollen uns revanchieren. Diesmal haben wir nichts zu verlieren. Wir haben noch ein gutes Paket Wut in uns und eine Rechnung offen. Unsere Fans auch. Die ganze Stadt freut sich darauf, dieses Spiel noch mal zu spielen.“
Ursprünglich hatten die Kontrahenten für die Vorbereitung ein Test-Spiel vereinbart. Doch direkt nach der brisanten Pokal-Auslosung wurde es gecancelt!
Schneider: „Unsere Stärken sind gut genug, um Frankfurt in ernsthafte Probleme zu bringen. Wir sind eine Mannschaft, die diese Saison physisch überall dagegenhalten kann und dagegenhalten wird. Wir haben uns gut auf Frankfurt vorbereitet und wollen auch den mentalen Kampf gewinnen und den Sieg einfach mehr wollen. Wenn man als ProA-Ligist gegen ein BBL-Team spielt, dann hat es etwas mit Demut zu tun, sich als Außenseiter zu sehen. Nichtsdestotrotz kommen wir mit sehr breiter Brust, großem Selbstbewusstsein und unser einziges Ziel ist es, in die nächste Pokalrunde einzuziehen.“
Foto: BILD
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