Kolumne Meine Bayern: Mit welchem Satz Kapitän Kompany die Mannschaftskabine eroberte.

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Kolumne Meine Bayern: Mit welchem Satz Kapitän Kompany die Mannschaftskabine eroberte.

In dieser Woche möchten wir Ihnen eine besondere Geschichte aus der Welt des Fußballs präsentieren. Vincent Kompany, der ehemalige Kapitän von Manchester City, hat mit nur einem Satz die Mannschaftskabine erobert. Dieser Satz war so beeindruckend, dass er die gesamte Mannschaft motivierte und inspirierte. Wir möchten Ihnen diese Geschichte näher bringen und Ihnen zeigen, wie Kompany es geschafft hat, seine Mitspieler zu begeistern und die Team-Moral zu stärken. Lesen Sie weiter, um mehr über diesen inspirierenden Moment zu erfahren.

Kompanys BayernRevolution: Der Satz, der die Mannschaftskabine eroberte

„Meine Bayern“ - die Kolumne von SPORT BILD-Reporter-Legende Raimund Hinko, die sich mit dem deutschen Rekordmeister befasst. Hinko begleitet den FC Bayern seit Jahrzehnten.

Lieber Vincent Kompany, ich werde den Teufel tun, Dich vorschnell hochzujubeln nach Deinem Traumstart beim FC Bayern. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, würde ich auf den Schlag loslegen, dass Du besser bist als all die anderen Kandidaten.

Genauso, wie ich nach einem Fehlstart versucht gewesen wäre, Dich vorschnell in die Pfanne zu hauen wie ein billiges Spiegelei, um Dich schmoren zu lassen, bis sich ein waghalsiger Nachfolger an der Säbener Straße 51 ins Unglück stürzt.

Der Satz, der die Kabine gewann

Der Satz, der die Kabine gewann

Doch diesmal ist alles anders – frage ruhig nach bei meinen wenigen echten Freunden: Du warst mir von Anfang an sympathisch mit Deinen offenen Augen und dem ehrlichen Lachen – so offen und ehrlich wie Deine brutal offene Art, beim FC Bayern Fußball spielen zu lassen, der bei jedem Pass nach Toren schreit.

Die den Spielern sagt: Hereinspaziert in die Wunderwelt des Spielrauschs.

Ich bin versucht, Trainer auch danach zu beurteilen, wie sie das Umfeld an sich ranlassen. Ein Gradmesser sind für mich diese hässlichen Kappen, hinter denen sich Trainer vor allem bei Pressekonferenzen so gerne verstecken.

Oft liegt von der Stirn über die Augen und die Nase bis runter zum Mund ein Schatten im unkenntlich gemachten Gesicht.

Du, lieber Vincent Kompany, hast zuletzt immer seltener Kappen getragen, hast Deine Gesprächsteilnehmer offen teilhaben lassen an Deinen Gedanken. Und der herrlichen Angewohnheit eine gehörige Portion Humor obendrauf zu packen.

Da fragte ein Kollege, ob Du am Sonntag mit der Mannschaft aufs Oktoberfest, weltweit bekannt als „Wiesn“, gehen würdest. Und Du hast, ohne mit der Wimper zu zucken, gesagt: „Deshalb bin ich doch hergekommen.“ Niemals wäre das einem Deiner Vorgänger, die jedes Wort auf die Goldwaage legen, über die Lippen gekommen.

Auch wenn Du gleich nachgeschoben hast: „Das war nur ein Joke.“

Mit diesem einen Satz hast Du die weltweit gefürchtete Kabine der Bayern erobert. Die berüchtigtste Kabine der Welt, in der Koryphäen wie Carlo Ancelotti, Giovanni Trapattoni und Felix Magath scheiterten.

Und Fast-Koryphäen wie Thomas Tuchel, Jürgen Klinsmann, Niko Kovac.

SPORT BILD hatte sie gezeigt.

Spieler merken meist nach einem Satz schon, ob einer auf höchstem Level Fußball gespielt hat. Was zuletzt neben Tuchel auch Julian Nagelsmann, beide zweifelsfrei Spitzentrainer, fehlte.

Auch wenn Dir keine Haare mehr wachsen sollten, lieber Vincent Kompany, so kannst Du künftig ganz auf eine Kappe verzichten – es sei denn, Du frierst.

Nicht mal auf der Wiesn hast Du einen Filz- oder Trachtenhut getragen.

Und dass sie dann ausgerechnet Dich, einen überzeugten belgischen Biertrinker fragten, ob Du denn auch auf der Wiesn Bier trinken würdest – und ob die Spieler sich mehr als die Lippen benetzen dürfen, das hat Dich fast sprachlos gemacht, einen Zustand, der bei Dir so gut wie nie existiert.

Bier, sagt man in Bayern, wäre ein Grundnahrungsmittel. Ich will Dich an dieser Stelle in Deiner Rolle als Vorbild nicht in Verlegenheit bringen.

Doch auch so gesehen passt Du nach München.

Du baust keine Mauern auf, selbst wenn man mit Dir über Familiäres sprechen will.

Und so wie vor gut zehn Jahren Dein großes Trainervorbild Pep Guardiola bei passender Gelegenheit gerne auch über Privates redete (manchmal mehr als über Fußball-Taktisches), so erzählst Du, dass ihr bei Jugendturnieren rund um Brüssel von Eltern hellhäutiger Kinder als „Affen“ beschimpft wurdet, dass sich die Mutter für Euch drei Kinder sogar schlagen wollte und sie Euch beigebracht hat, stärker zu sein.

Von der Minute an haben wir unseren Horizont von unserer kleinen Wohnung aus erweitert.“

Pep Guardiola zog es Weihnachten allein schon deshalb immer in die katalanische Heimat, „um die Hühnersuppe meiner Mutter zu genießen. Ohne diese Suppe war es kein Weihnachten.“

Du, lieber Vincent, hast in München etwas Wunderbares entfacht: Den Hunger nach Toren. Das ist die leuchtendste, die härteste Währung der Welt.

Dieter Köhler

Ich bin Dieter, Redakteur der Webseite Fussball. Als Journalist für nationale und internationale Sportnachrichten arbeite ich stets mit strenger Objektivität, um unseren Lesern die neuesten Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für den Fußball spiegelt sich in meinen Artikeln wider, in denen ich Fakten und Analysen präsentiere, um ein umfassendes Bild des Sports zu vermitteln. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für eine faire Berichterstattung bin ich stolz darauf, einen Beitrag zur Welt des Fußballs zu leisten.

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