Kolumne Meine Bayern: Wird er nun Überraschungs-Trainer in München?
In München herrscht derzeit Ungewissheit über die Zukunft des Traineramtes bei den Bayern. Nachdem der aktuelle Coach seinen Abschied bekannt gegeben hat, suchen die Verantwortlichen nach einem geeigneten Nachfolger. Doch wer könnte es sein, der den vakanten Trainerposten übernehmen wird? Einige Namen wurden bereits genannt, aber keiner hat bisher wirklich überzeugt. Doch könnte es sein, dass ein Überraschungskandidat aus dem Hintergrund hervortritt und den Job ergattert? Wir analysieren die Chancen und Möglichkeiten und fragen uns, ob es wirklich so überraschend wäre, wenn er nun Trainer in München würde.
Meine Bayern: Wird Trainer Müller zum ÜberraschungsTrainer in München?
„Meine Bayern“ heißt die Kolumne von SPORT BILD-Reporter-Legende Raimund Hinko, die sich mit dem deutschen Rekordmeister befasst. Hinko begleitet den FC Bayern seit Jahrzehnten.
Lieber Thomas Müller, an dieser Stelle will ich nicht auch noch Schlange stehen in der Schar der Gratulanten anlässlich Deiner 710 Pflichtspiele für den FC Bayern, auch wenn ich – natürlich – einen tiefen Diener mache, dass Du sogar Sepp Maier überflügelt hast.
Müller feiert 710 Spiele, aber was steckt hinten?
Doch schmunzeln musste ich schon ein paar Tage vorher, als Du den 21-jährigen Jamal Musiala belehrt hast. Nein, nicht beim Dribbling oder Torschuss – da ist er noch besser als Du -, sondern bei einem Oktoberfest-Werbetermin von Paulaner.
Musiala versuchte dort fast verzweifelt mit Hilfe der Tischkante und der flachen Hand eine Bierflasche zu öffnen – und scheiterte, unter dem Gelächter von Manuel Neuer und Dir kläglich.
Ausgerechnet Musiala, der fast jeden Trick drauf hat. Doch auch im zweiten und dritten Versuch gelingt ihm nicht, was in München die Babys fast mit der Muttermilch aufsaugen – das Öffnen einer Flasche, falls nicht gerade ein Öffner zur Hand ist, auf dem Bau, beim Baden, beim Wandern, nach einem Sieg am Rande des Dorfplatzes.
Da merkt man eben, dass Musiala vom 8. bis zum 16. Lebensjahr in England aufgewachsen ist, wo meist schales Bier aus den Zapfhähnen fließt, wo die Flasche nicht zur Bierkultur gehört.
Die Bundesliga lebt
Wir haben wirklich ein hohes Niveau erreicht, wenn schon ein Xabi Alonso nach der ersten Niederlage mit Leverkusen seit weit über einem Jahr, kritisiert wird. Warum nur? Wir müssen dankbar sein, dass es ihn gibt. Alonso hat die Bundesliga auf ein höheres Niveau gehoben.
Und wir sind dankbar, dass es Dich gibt, lieber Thomas. Möglichst lang noch als Spieler. Und weit darüber hinaus. Wir feiern dann ein Fest. Und Jamal Musiala stellen wir als Barkeeper hinter den Tresen.
Ja, lieber Thomas, das ist der verdiente Lohn zu Deinem Jubiläum und zum Teil auch Dein Verdienst: Dass die Bundesliga lebt. Anderswo jubeln sie ihre Premier League hoch, wo sich die Ersatzbänke biegen vor lauter fußballerischem Schrott (sorry, ich will niemandem zu nahe treten), weil sie in den anderen Ligen nicht mehr so blöd sind, alle aufzunehmen.
Hierzulande haben wir wirklich ein hohes Niveau erreicht. Und wir feiern das mit Dir, lieber Thomas.
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