Lothar Matthäus: Warum Julian Nagelsmann Mats Hummels nicht nominiert hat

Hat der Zoff mit BVB-Coach Edin Terzic Mats Hummels die EM-Teilnahme gekostet?

Der Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (63) vermutet, dass der Konflikt zwischen dem BVB-Coach Edin Terzic (41) und dem Abwehrspieler Mats Hummels (35) die EM-Teilnahme gekostet haben könnte.

Bei Sky äußerte Matthäus den Verdacht: „Ich glaube, genau das, was Hummels über Dortmunds Spielweise gesagt hat, war ein Zeichen für Julian Nagelsmann, und der Bundestrainer hat dann die Entscheidung getroffen, Hummels nicht zur EM mitzunehmen.“

Der Defensiv-Star der Schwarz-Gelben hatte in der vergangenen Saison mit Terzic immer wiederkehrende Differenzen über Spieltaktik und -Strategien. Sport Bild hatte enthüllt, dass es ausgerechnet im direkten Vorfeld des Champions-League-Endspiels gegen Real Madrid (0:2) sogar zu einer heftigen Konfrontation zwischen den beiden gekommen war.

Auslöser der Terzic-Hummels-Funkstörungen war ein Interview mit dem Abwehr-Star, das drei Tage vor dem Finale in Sport Bild erschien. In der Veröffentlichung hatte Hummels die Herangehensweise von Terzic zwischen den Zeilen deutlich vernehmbar kritisiert und bestätigt, dass er wiederholt im Laufe der Saison mit dem Trainer Problem-Themen diskutiert habe.

Die Konsequenz daraus: Terzic ist nicht mehr Trainer der Dortmunder, Hummels‘ auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.

Matthäus sagt, Hummels sei jemand, der Dinge anspricht, die teilweise auch der Wahrheit entsprechen, aber für sehr viel Gesprächsstoff sorgen. Es könnte jetzt eine Bestätigung für Nagelsmann sein. Was Hummels damals in Dortmund gemacht hat, das hätte er auch in der Nationalmannschaft machen können.

Und diese Spannungen habe Julian Nagelsmann (36) beim Kampf um ein erfolgreiches EM-Turnier unbedingt vermeiden wollen.

Matthäus weiter: „Dass ein Trainer aber auch mal defensiv spielen lassen kann und sich damit nicht nur Freunde macht, das kann man alles diskutieren. Auch dass Dortmund in Leverkusen fast untergegangen wäre“. Auf der anderen Seite hätten die Dortmunder „damals beim Tabellenführer und späteren Meister einen Punkt geholt. Und der hat am Ende gezählt.“ Zudem habe Hummels „von der von ihm kritisierten Spielweise profitiert. Er hat seine besten Spiele gemacht, wenn Borussia in der Defensive gefestigt aufgetreten ist. So konnte er seine Stärken am besten einbringen.“