El Ghazi vor Gericht: Entscheidung über fristlose Kündigung steht an
Am 19. Juni wird vor dem Arbeitsgericht Mainz im Fall Anwar El Ghazi (29) die Entscheidung über die fristlose Kündigung des Fußballspielers getroffen. Im Kammertermin muss geklärt werden, ob die Anti-Israel-Postings des Offensivmannes aus dem Oktober als Grund für die fristlose Kündigung ausreichend waren.
Im Gegensatz zum erfolglosen Gütetermin im Januar plant der Holländer nach SPORT BILD-Info, selbst vor Gericht zu erscheinen!
Der Hintergrund
El Ghazi hatte nach dem Hamas-Überfall auf Israel u. a. den Leitspruch Vom Fluss bis ans Meer (auf Englisch: From the River to the Sea) geteilt, der einen palästinensischen Staat ohne Existenz Israels fordert. Der gilt inzwischen weitgehend als strafbar.
Ob das auch zum Zeitpunkt des Postings galt, muss jetzt geklärt werden.
Folgen der Entscheidung
Wenn El Ghazi Recht bekommt und seine Kündigung war nicht gerechtfertigt, stehen ihm mindestens 1,05 Mio. Euro Gehalt für den Zeitraum seit der Kündigung zu, dazu die zweite Rate einer handgeldähnlichen Prämienzahlung über 300 000 Euro. Zudem müssten sich Klub und Spieler über eine Abfindung einigen, da sich El Ghazis Vertrag mit dem Klassenerhalt automatisch bis 2025 verlängerte.
Bislang hat der Angreifer, der sich in den letzten Wochen regelmäßig weiter zum Nahost-Konflikt äußerte, noch keinen neuen Verein gefunden.
Klage des Klubs
Die Mainzer selbst hatten im Januar eine Widerklage eingereicht, pochen auf gut 500 000 Euro an Bonus-Rückzahlung plus Vertragsstrafe. El Ghazis Postings waren aus Klub-Sicht vereinsschädigend und ein Verstoß gegen die Pflichten seines Arbeitsvertrags.
Die Kündigung war in den Wochen nach dem Hamas-Überfall eine viel beachtete Maßnahme und einzigartig in der Bundesliga.
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