Meine Meinung: Das Portner-Urteil ist sehr fragwürdig

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Skandalöses Urteil: HBL spricht Nikola Portner vom Crystal-Meth-Doping frei

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat Nikola Portner vom Vorwurf des Crystal-Meth-Dopings freigesprochen und seine Suspendierung mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Ein sehr fragwürdiges Urteil, das den Dopingjägern ins Gesicht schlägt.

Portners Theorie, er habe sich beim Abklatschen mit Fans kontaminiert, klingt sehr abenteuerlich. Der renommierte Dopingexperte Fritz Sörgel hält diese Theorie für „ausgeschlossen“ und „absurd“. Ein Sekundenkontakt reiche nicht aus, um über die Haut Substanzen wie Crystal Meth zu übertragen. Andernfalls hätten in der Vergangenheit schon viel häufiger positive Dopingfunde als Folge von Fremdkontamination auftreten müssen.

Auch das Argument der geringen Menge zieht nicht wirklich. 78 Nanogramm Crystal Meth pro Milliliter Urin wurden festgestellt. Geht man von einem Liter Urin aus, kommt man auf einen Wert von 78 Mikrogramm – was nicht mehr ganz so wenig ist.

Überhaupt: Dass die Menge gering ist, wusste man von Anfang an. Oder man hätte es mit einer Nachfrage bei einem Dopingexperten in Erfahrung bringen können. Warum dann die Suspendierung? Man hätte sich den ganzen Ärger ersparen können.

Die Lösung für die Zukunft: Man sollte einen Grenzwert für Crystal Meth einführen, so wie es auch für andere Substanzen wie Cannabis einen gibt.

Kritik an der HBL-Entscheidung

Kritik an der HBL-Entscheidung

In der HBL-Begründung finden sich noch andere Ungereimtheiten: Die geringe gefundene Menge schließe eine eigene Einnahme aus, heißt es. Warum das denn? Vielleicht wurde die Substanz ja schon vor längerer Zeit zu sich genommen, und ein Teil davon war im Körper schon abgebaut. Oder aber man hat bewusst nur ganz wenig Crystal Meth zu sich genommen.

Die Aussagen der Mitspieler, dass Portner ein sehr liebenswerter Kerl sei, sind außerdem völlig irrelevant. Jan Ullrich ist auch ein netter Kerl und hat trotzdem gedopt.

Ich möchte Portner gar nicht verurteilen und ihm bewusste Leistungsmanipulation unterstellen. Aber die Regeln sind nun einmal so, dass er für seinen Körper und die darin enthaltenen Substanzen verantwortlich ist – die sogenannte „Strict Liability“. Daher wird die Nada, so meine Prognose, gegen den HBL-Freispruch vorgehen und vor den internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen. Andernfalls hätte ab sofort jeder Dopingsünder ein schnelles Alibi parat und würde auf ein Abklatschen mit den Fans verweisen.

Kerstin Schmitz

Ich bin Kerstin, der Experte von der Webseite Fussball. Als Autor für nationale und internationale Sportnachrichten liefere ich Ihnen die neuesten Informationen mit strenger Objektivität. Mit meiner Leidenschaft für Fußball und meinem Fachwissen halte ich Sie stets auf dem Laufenden über alles, was in der Welt des Sports passiert. Bleiben Sie informiert und vertrauen Sie auf meine fundierten Analysen und Berichte.

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