Nach Homophobie-Skandal: Was Kevin Behrens vor dem Ausschluss rettete
Der Homophobie-Skandal um den Fußballspieler Kevin Behrens hat in den letzten Tagen für großes Aufsehen gesorgt. Der Spieler des 1. FC Union Berlin stand kurz vor dem Ausschluss vom Team, nachdem er sich homophober Äußerungen geleistet hatte. Doch was genau geschah, dass Behrens vor dem Ausschluss gerettet wurde? In diesem Artikel werden wir die Hintergründe des Skandals beleuchten und klären, wie es zu dieser Entscheidung kam.
Kevin Behrens: Wie er den Ausschluss von sich abwenden konnte
Vor einer Woche enthüllte SPORT BILD, dass Kevin Behrens (33) seine Unterschrift auf ein Regenbogentrikot des VfL Wolfsburg verweigert und sich dabei homophob geäußert hatte. Das Entsetzen war groß. Sogar die New York Times berichtete.
Die Reaktion auf Behrens' Signier-Verweigerung und verbale Entgleisung („So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“) wurde auch mit Volkswagen diskutiert. Dabei soll unter anderem das Wort Suspendierung gefallen sein. Allerdings sollte der Angreifer unbedingt eine Chance zur Erklärung erhalten.
Von seinem Verhalten machten die Bosse abhängig, wie es weitergeht. Behrens entschuldigte sich und bekräftigte, dass er keine homophobe Haltung habe. Damit war ein Rauswurf vom Tisch – auch, weil ein solcher unter diesen Voraussetzungen nur schwer vor einem Arbeitsgericht Bestand gehabt hätte.
In der normalen Arbeitswelt wird in ähnlichen Fällen meist abgemahnt und erst im Wiederholungsfall entlassen. Nach SPORT BILD-Info überließ VW dem VfL in der Folge Härte und Art der Bestrafung.
Die Strafe für Behrens
Die erfolgte zunächst in Form einer strengen Ermahnung. Intern ist die Rede von einer Gelben Karte für Behrens und einer Sanktion, die mehr als ein Feigenblatt sei. Der Klub teilt auf Anfrage mit: „Der Vorfall wurde sanktioniert. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns aber grundsätzlich nicht öffentlich über die Art von Sanktionen äußern.“
Es soll sich um eine fünfstellige Geldstrafe handeln. Auch die Mannschaft habe sich für eine zweite Chance ausgesprochen. Dem ehemaligen Nationalspieler sei zudem klar gesagt worden: Bei einem neuerlichen Vorfall fliegt er raus.
Die Reaktion des DFB
„Wenn Fehler gemacht und dann eingestanden werden, ist das Thema für mich erledigt“, sagt DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61). „Kevin hat zu seinem Fehler gestanden und es geradegerückt. Er weiß, dass er falsch liegt und das Unsinn war. Wenn wir all die, die mal einen Fehler gemacht haben, aus der Nationalmannschaft verbannen würden – dann wäre es ziemlich leer auf dem Platz.“
Ob Behrens in den nächsten Wochen im Wolfsburger Kader steht, ist daher vor allem eine sportliche Frage. Zuletzt war er nicht an Mohamed Amoura (24), Tiago Tomás (22), Jonas Wind (25) und Patrick Wimmer (23) vorbeigekommen, spielte in dieser Saison noch nicht von Beginn an. Und nun wackelt auch noch sein Bank-Platz. Denn der lange verletzte Lukas Nmecha (25) kommt zurück.
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