Nach Magdeburgs Aufruf: Der Olympia-Schaden, den die Handball-Bundesliga verursacht hat
Die Stadt Magdeburg hat einen Aufruf gestartet, um auf die negativen Auswirkungen der Handball-Bundesliga auf die Olympiabewerbung Deutschlands aufmerksam zu machen. Die Liga, die als eine der stärksten und populärsten Sportligen in Deutschland gilt, hat nach Ansicht der Stadtverwaltung Magdeburgs einen erheblichen Olympia-Schaden verursacht. Die Frage, die sich stellt, ist, wie konnte es dazu kommen, dass die Handball-Bundesliga, die eigentlich als Vorbild für andere Sportligen dienen sollte, zu einem solchen Schaden für die Olympiabewerbung Deutschlands beitragen konnte. In den folgenden Abschnitten werden wir tiefer in die Gründe und Folgen dieses Skandals eintauchen und untersuchen, wie dies auf die Zukunft des Handballs in Deutschland auswirken könnte.
Handball-Bundesliga zahlt schweren Preis für Olympia-Teilnahmen
Zahlen lügen nicht. Erst recht nicht im Handball und der Daikin-Bundesliga. Beim olympischen Handball-Turnier waren insgesamt 56 Spieler aus der besten Handball-Liga der Welt dabei. Bis zum Final-Wochenende waren immer noch 30 HBL-Profis ins Geschehen involviert. Diese 30 mussten die maximal mögliche Anzahl an Spielen, deren acht, bestreiten.
Viel Zeit zum Regenerieren bekommen sie nach ihrer Rückkehr nicht. Denn ihre Klubs stecken mitten in der Saisonvorbereitung. So viel Olympia-Schaden hat die Handball-Bundesliga.
Verletzte Spieler und Überlastung
Ein erster Aufschrei kam bereits aus Magdeburg. Der amtierende Meister und Pokalsieger SC Magdeburg beklagt mit Tim Hornke und Daniel Pettersson (beide Rechtsaußen), Felix Claar (Rückraum) und Oscar Bergendahl (Kreis) vier Spieler, die verletzt aus Frankreich zurückkamen. Trainer Bennet Wiegert: „Das ist natürlich eine Voll-Katastrophe. Da müssen wir jetzt nicht versuchen, irgendwas schönzureden. Das ist für mich das Worst-Case-Szenario.“
Auch der VfL Gummersbach ist betroffen. Die Spieler Julian Köster (Deutschland), Tilen Kodrin, Kristjan Horzen (beide Slowenien) und Neuzugang Dominik Kuzmanovic (Kroatien) haben nach ihrer Olympia-Nominierungen länger frei bekommen. Die Folge umschreibt Gummersbachs Geschäftsführer Christoph Schindler: „Am Ende werden wir vielleicht nur ein Vorbereitungsspiel haben, in dem wir mit unserer kompletten Kapelle antreten können.“
Die TSV Hannover-Burgdorf musste im bisherigen Vorbereitungs-Verlauf auf Renars Uscins, Justus Fischer (beide Deutschland) und Jonathan Edvardsson (Schweden) verzichten. Sportchef Sven-Sören Christophersen: „Wir haben diese Diskussion immer wieder. Das Problem und große Aufgabe sind, bei den betroffenen Spielern die Belastung jetzt individuell und bedarfsgerecht zu steuern.“
Dieses Problem ist nicht neu. Immer dann, wenn ein Olympia-Jahr ist, kommt es zu diesem Worst-Case-Szenario. Nationalspieler kommen gestresst, ausgelaugt und teilweise verletzt zurück, können sich aber nicht erholen, weil sie in der Vorbereitung bei ihren Klubs einsteigen müssen. Also Folge der mangelnden Regeneration drohen unter anderem Überlastungs-Verletzungen, wenn die Bundesliga-Saison und die Europapokale begonnen haben. Ein Hamsterrad ohne Ausgangstür.
Das ist der Preis, den die Handball-Bundesliga für die Olympia-Teilnahmen ihrer Spieler zahlt. Ein Preis, der für die Teams und Spieler sehr hoch ist.
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