Nach Raketen-Angriffen: Basketball-Star kündigt Vertrag in Tel Aviv auf
Die Spannungen im Nahen Osten haben auch die Sportwelt erreicht. Nach den jüngsten Raketen-Angriffen auf Israel hat der amerikanische Basketball-Star Tyrese Haliburton seinen Vertrag mit dem israelischen Erstligisten Hapoel Tel Aviv aufgelöst. Der 22-jährige Spieler, der zu den besten Nachwuchstalenten der NBA gehört, hatte sich erst im Sommer für eine Saison an den israelischen Klub gebunden. Doch die unsichere Sicherheitslage in Tel Aviv hat ihn offenbar dazu bewogen, seinen Vertrag vorzeitig zu kündigen. Wir berichten über die Hintergründe und Folgen dieser Entscheidung.
Basketball-Star Jordan Loyd verlässt Maccabi Tel Aviv
Am Mittwochabend stand er noch für Maccabi Tel Aviv bei der AS Monaco auf dem Euroleague-Parkett (89:75). Im Anschluss verkündete Basketball-Star Jordan Loyd (31), dass er den Verein verlässt!
Der ehemalige NBA-Profi von den Toronto Raptors war erst im Sommer aus Monaco nach Israel gewechselt und hatte einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Jahresgehalt: 1,1 Mio Dollar (1 Mio Euro). Loyd spielt seit fünf Jahren in der europäischen Königsklasse und zählt zu den Top-12-Punktelieferanten.
Emotionales Statement auf der Internet-Platform X
Nach nur zwei Einsätzen in der Euroleague (15,5 Punkte pro Spiel) einigte sich Loyd nun mit Maccabi auf eine Vertragsauflösung. Und begründete den Schritt mit einem langen, emotionalen Statement auf der Internet-Platform X (ehem. Twitter).
„Eine der schwersten Dinge, die ich in meiner Karriere tun musste, ist es, den Ort zu verlassen, an dem mein Herz sein möchte“, schreib Loyd. Als Grund nennt er den iranischen Raketen-Angriff Anfang Oktober.
„Als ich hier im Sommer unterschrieben habe, habe ich mich gegen die Bedenken des Großteils meiner Familie gestellt, weil ich so unbedingt für diesen Klub und diese Menschen spielen wollte. Mit den Informationen, die ich bekam, habe ich gepokert (.). Mit Wunschdenken habe ich gehofft, es käme zu einem Ende und wir könnten uns alle in Tel Aviv wiedersehen. Es hat den Anschein, dass die Situation eskaliert ist und nach dem historischen Angriff Anfang des Monats, den ich persönlich miterlebt habe, war die Unsicherheit für meine Familie und mich einfach zu groß.“
Raketen-Angriff in Tel Aviv: Loyd flieht vor Nahost-Krieg
Nach Raketen-Angriffen auf Israel sind einige ausländische Maccabi-Spieler und ihre Familie ohnehin nach Belgrad/Serbien ausgewichen, wo der Verein in der zweiten Saison in Folge seine internationalen Heimspiele austrägt.
Loyd schließt sein Statement an die Fans mit den Worten: „Ich gehe mit einem schweren Herz und dem Wissen, dass ich mich sehr glücklich schätzen kann, ein Spiel zu spielen und damit mein Leben bestreiten kann. Wahrhafte Menschen gegen durch ernsthaft schwere Zeiten und ich kann nur hoffen, dass das ein Ende findet.“
Rückkehr nach Monaco?
Offenbar hat Loyd auch schon einen neuen (alten) Arbeitgeber gefunden. Nach Informationen von Basketball-Journalist Arale Weisber steht er vor einer Rückkehr nach Monaco. Der Klub sucht nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Nick Calathes (35/Knie) und Furkan Korkmaz (27/Muskelverletzung im Bein) dringend Ersatz.
Möglich wird der Blitzwechsel auch, weil die Euroleague erst im Sommer ihre Transfer-Regeln geändert hat. Demnach sind jetzt interne Wechsel ohne Einschränkungen bis zum 25. Dezember zulässig. Nach der alten Regelung hätte er erst in der Rückrunde wieder spielen dürfen.
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