Ort, an dem die deutschen Biathleten ihre Medaille entgegennehmen sollten: Olympiagold mit 10-jähriger Verspätung

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Ort, an dem die deutschen Biathleten ihre Medaille entgegennehmen sollten: Olympiagold mit 10-jähriger Verspätung

Am 15. Februar 2014 sollten die deutschen Biathleten Olympiagold bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi feiern. Doch eine skandalöse Dopingaffäre um die russischen Sportler änderte alles. Die Medaille blieb ihnen verwehrt. Jetzt, zehn Jahre später, wird die deutsche Biathlon-Mannschaft endlich ihre verdiente Anerkennung erhalten. Der internationale Sportgerichtshof (CAS) hat die Entscheidung getroffen, dass die russischen Athleten ihre Medaillen abgeben müssen. Die Frage bleibt jedoch, warum es so lange gedauert hat, bis die Gerechtigkeit endlich hergestellt wurde.

Gold auf Verspätung: Deutsche Biathleten erhalten nach zehn Jahren Olympiasieg

Mit zehn Jahren Verspätung gründete Ex-Biathlet Daniel Böhm (38) eine goldene WhatsApp-Gruppe. Dort fügte er seine früheren Staffel-Kollegen Erik Lesser (36), Arnd Peiffer (37) und Simon Schempp (35) hinzu. Er schickte eine freudige Nachricht in die Runde: Dem Quartett winkt nachträglich der Olympia-Sieg 2014!

Da alle Einsprüche der damals gedopten Russen vor dem Sportgerichtshof Cas abgelehnt wurden, soll die deutsche Staffel auf Platz eins hochgestuft werden. Böhm, inzwischen Sport- und Event-direktor beim Biathlon-Weltverband IBU, bekam diese Entscheidung als Erster mit.

Böhm, Lesser, Peiffer und Schempp waren am 22. Februar 2014 Zweiter mit 3,5 Sekunden Rückstand hinter Russland geworden. Doch dann wurde Evgeny Ustyugov (39) 2020 vom Weltverband IBU wegen auffälliger Proben aus den Jahren 2010 bis 2014 gesperrt. Dort war das anabole Steroid Oxandrolon gefunden worden. Daraufhin strich der Verband alle Resultate von 2013 bis 2014 inklusive des Olympia-Rennens.

„Ich freue mich über diese Goldmedaille“

„Ich freue mich über diese Goldmedaille“

„Ich freue mich über diese Goldmedaille“, sagt Schempp. „Wir sind dann Olympiasieger. Damit geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Dennoch werden wir die Emotionen eines möglichen Sieges vor mehr als zehn Jahren niemals zurückbekommen.“

„Die Emotionen für diesen Olympiasieg sind brutal schwierig einzuordnen“

„Die Emotionen für diesen Olympiasieg sind brutal schwierig einzuordnen“

„Die Emotionen für diesen Olympiasieg sind brutal schwierig einzuordnen. Im Vordergrund stehen jetzt mehr die Gerechtigkeit und die Genugtuung. Jetzt können wir zumindest zum zweiten Mal feiern. Das ist am Ende das Schöne und das Sahnehäubchen daran!“, ergänzt Böhm.

Wie bekommt die deutsche Staffel ihre Goldmedaille?

Wie bekommt die deutsche Staffel ihre Goldmedaille?

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat hierfür ein festes Protokoll. Im ersten Schritt wird der Weltverband IBU aufgefordert, die neue Rangfolge in dessen Ergebnislisten zu bestätigen. „Für die Weltcups sind die Resultate bereits geändert“, sagt Böhm. „Ein Vorschlag für das Olympia-Ergebnis wurde ans IOC geschickt. Sobald dieses final zustimmt, wird dies auch angepasst.“ Dafür sind ein bis drei Monate eingeplant. Ebenso lange dauert es danach noch einmal, bis das Executive Board des IOC dieser Neuvergabe der Medaillen zugestimmt hat.

Sobald dies beschlossen ist, sind bis zu zwölf Monate Zeit für die Medaillenübergabe. Für diese Zeremonie bietet das IOC sechs Optionen an: bei den nächsten Olympischen Spielen – also in Mailand 2026 –, bei den Olympischen Jugendspielen, im IOC-Hauptquartier oder olympischen Museum, bei einer Veranstaltung des DOSB, bei einer Veranstaltung des Weltverbands (z. B. ein Weltcup) oder bei einer privaten Veranstaltung.

„Wir haben diskutiert, welche Variante wir gerne hätten“

„Wir haben diskutiert, welche Variante wir gerne hätten“, sagt Böhm. „Der Konsens war, dass uns eine Siegerehrung im Rahmen eines deutschen Weltcups am liebsten wäre. Wir haben auch über die Team Challenge auf Schalke gesprochen. Bei den Events in Deutschland könnten wir unsere Familien und Freunde dabeihaben. Mit denen möchten wir es am liebsten feiern.“

Schempp: „Bei einem deutschen Weltcup wäre es ein würdiger Rahmen für die Übergabe. Es wäre auch eine schöne Geste, die Österreicher und Norweger dabeizuhaben, die dann neue Zweite und Dritte sind.“

Kerstin Schmitz

Ich bin Kerstin, der Experte von der Webseite Fussball. Als Autor für nationale und internationale Sportnachrichten liefere ich Ihnen die neuesten Informationen mit strenger Objektivität. Mit meiner Leidenschaft für Fußball und meinem Fachwissen halte ich Sie stets auf dem Laufenden über alles, was in der Welt des Sports passiert. Bleiben Sie informiert und vertrauen Sie auf meine fundierten Analysen und Berichte.

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