Paralympics: Nach Hirnblutung setzt Ruderin Kathrin Marchand ihre Geschichte fort!
Bei den Paralympics gibt es immer wieder Geschichten, die beeindrucken und inspirieren. Eine davon ist die von Kathrin Marchand, einer deutschen Ruderin, die nach einer schweren Hirnblutung ihr Comeback gibt. Die 31-Jährige aus Hamburg war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, als sie plötzlich von einer Hirnblutung getroffen wurde. Doch statt aufzugeben, hat sie sich für ein Comeback entschieden und arbeitet seitdem hart an ihrer Rehabilitation. Jetzt setzt sie ihre Geschichte fort und will bei den Paralympics Medaillen holen. Eine außergewöhnliche Geschichte der Willensstärke und Zielstrebigkeit.
Paralympics-Debüt: Ruderin Kathrin Marchand setzt nach Hirnblutung ihre Geschichte fort
Nach zwei Olympia-Teilnahmen in London (2012 im Achter) und Rio de Janeiro (2016 im Zweier ohne Steuerfrau) nimmt Ruderin Kathrin Marchand (33) nun erstmals an den Paralympics in Paris teil. Und kann am Sonntag im gemischten Vierer mit Steuermann (P3) sogar eine Medaille holen.
Davon konnte die Schlagfrau vor drei Jahren nur träumen. Am 1. September 2021 erlitt sie im Alter von nur 30 Jahren einen Schlaganfall. Marchand nachdenklich: „Ich habe es in den Tagen zuvor gar nicht bemerkt, aber ich erinnere mich, dass ich starke Kopfschmerzen hatte und mein Nacken sehr schmerzte. Es ist ja nicht normal in diesem Alter einen Schlaganfall zu haben. Seit diesem Zeitpunkt kann ich viele Dinge nicht mehr, die man normalerweise mit 30 noch könnte.“
Trotz eines Rippenbruchs im Frühjahr ist Kathrin Marchand optimistisch nach Paris gefahren. Foto: picture alliance / Team Deutschland
Neue Herausforderungen
Folge: Beruflich wie sportlich musste sie alles neu organisieren: „Mir fehlen auf beiden Augen ein Drittel vom Sichtfeld. Auf der linken Körperseite habe ich viel weniger Gefühl, aber viel gravierender sind die kognitiven Probleme. Ich kann mich überhaupt nicht mehr so lange konzentrieren.“
Deswegen arbeitet die gelernte Ärztin (trotz bescheinigter Berufsunfähigkeit!) nur noch Teilzeit als Ärztin. Was für sie aber auch Vorteile hat: „Ich merke jetzt, was für einen tollen Beruf ich eigentlich habe. Ich werde zwar keine Chefärztin mehr werden, aber das will ich auch gar nicht. Ich bin einfach froh, wie es gerade ist.“
Zurück zum Leistungssport
Vor allem auch, weil Marchand den Leistungssport wieder für sich entdeckte. Olympia war so eine großartige Erfahrung und ich hatte so viel Spaß, deswegen dachte ich: wenn ich die Chance habe, kann ich ja versuchen, bei den Paralympics mitzumachen.
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Gesagt, getan: Bei der Para-Ruder-WM 2023 in Belgrad holte sie im gemischten Vierer Bronze. Und Edelmetall soll es hinter den favorisierten Booten aus Großbritannien und den USA auch am Sonntag wieder geben. Es ist dann genau der dritte Jahrestag ihres Schlaganfalls.
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