Torswart im Zeugenstand? Riemann scheidet Bochum ein
In einem überraschenden Schritt hat der ehemalige Bochumer Trainer Thomas Riemann entschieden, den VfL Bochum zu verlassen. Der 58-Jährige, der bislang als Chefscout tätig war, begründete seinen Austritt mit unterschiedlichen Auffassungen über die künftige Ausrichtung des Vereins. Die Nachricht kommt zu einer Zeit, in der sich der VfL Bochum in einer schwierigen Lage befindet. Die Mannschaft rangiert aktuell auf dem 15. Tabellenplatz und kämpft um den Klassenerhalt. Die Frage nach Riemanns Rolle im Zeugenstand bleibt jedoch weiterhin offen. Was bedeutet sein Ausscheiden für den Verein und wie wird sich dies auf die Zukunft des VfL Bochum auswirken?
Der VfL Bochum und Manuel Riemann: Ein Streit vor Gericht
Die Hoffnung beim VfL Bochum war schnell dahin. Ein Anruf bei Manuel Riemann (35), vertreten durch den Anwalt Horst Kletke, genügte. Danach konnte der Letzte der Bundesliga-Tabelle seine Bemühungen einstellen. Der Torhüter wird sich auf keine außergerichtliche Einigung mit seinem Arbeitgeber einlassen.
Riemann vor Gericht
Bei einer Vertragsauflösung in Bochum vor dem Transferschluss am vergangenen Freitag hätte für ihn die Chance bestanden, vor dem Jahreswechsel bei einem anderen Klub einzusteigen. Dafür bekommt er nun die große Show am 12. November. Für diesen Tag ist ein Kammertermin vor dem Bochumer Arbeitsgericht angesetzt.
Ein Streit, der den Verein spaltet
Der Torhüter wird sich auf keine außergerichtliche Einigung mit seinem Arbeitgeber einlassen. Damit spaltet Riemann Bochum. Es geht noch immer um den Kabinen-Knall nach dem letzten Bundesliga-Spiel der vergangenen Saison, dem 1:4 in Bremen, und vor der Relegation gegen Düsseldorf. Der VfL schaffte den Klassenerhalt – allerdings ohne Riemann.
Der Kabinen-Knall
Mit dem Torhüter war der Zoff eskaliert. Es gab eine verbale und fast körperliche Auseinandersetzung in der Umkleide. Ausgelöst wurde diese von einer Ansprache des ehemaligen Sportchefs Patrick Fabian (36). Riemann wurde nicht suspendiert, war aber für die Spiele gegen Düsseldorf nicht nominiert. Derzeit trainiert er nicht mit den Profis des VfL.
Zeugen vor Gericht
Es ist gut möglich, dass im Herbst vor Gericht Spieler des Revier-Klubs aussagen sollen. Der Richter hat bereits angekündigt, dass man sich ein Bild machen müsse, was vorgefallen ist. Die Folge könnte eine in der Bundesliga einzigartige Situation herbeiführen. Auf der einen Seite Zeugen von Riemann. Stürmer Philipp Hofmann (31) und Verteidiger Maximilian Wittek (29) feierten den Klassenerhalt schon mit Riemann-Trikot. Auch Kapitän Anthony Losilla (38) zählt zu den Vertrauten des langjährigen Führungsspielers.
Auf der anderen Seite stehen Profis wie Matus Bero (28) und Ivan Ordets (32), Opfer der Riemann-Tiraden. Riemann spielte neun Jahre für den VfL und galt immer als emotionaler Torwart.
Ein Horror-Szenario für Bochum
Für Bochum eine Horrorvorstellung: Spieler einer Mannschaft stehen sich vor Gericht als Zeugen gegenüber und sollen davor und danach gemeinsam für den Klub um den Klassenerhalt kämpfen. Eine Situation, die den Verein bis dahin pausenlos beschäftigt und spaltet.
Hinzu kommt: Vor Gericht könnten Chat-Verläufe zwischen Ex-Geschäftsführer Fabian und Riemann öffentlich werden. Aus denen soll nach Informationen von SPORT BILD hervorgehen, dass Fabian seinen Torwart trotz des Eklats einfangen wollte. Dessen Vertrag gilt bis 2025. Das monatliche Grundgehalt beträgt 55 000 Euro.
Klar ist schon jetzt: Der Klub wird zum Verlierer der Show.
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