Türkensturm vor dem EM-Spiel gegen Spanien: Heißmacher-Rede von Nagelsmann!

Türkensturm vor dem EM-Spiel gegen Spanien: Heißmacher-Rede von Nagelsmann!

Am Rande des wichtigen EM-Spiels gegen Spanien hat sich Hansi Flicks Nachfolger, Julian Nagelsmann, mit einer Heißmacher-Rede an seine Spieler gewandt. Der Türkensturm, der in der vergangenen Woche für Aufregung sorgte, war offenbar nur der Anfang. Nagelsmanns Appell an die Mannschaft, sich auf das kommende Spiel zu konzentrieren und alle externen Einflüsse auszublenden, war unmissverständlich. Der Trainer forderte von seinen Spielern, dass sie sich auf ihre eigene Stärke verlassen und sich nicht von den Medien und der Öffentlichkeit beeinflussen lassen. Ob Nagelsmanns Taktik erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.

Nagelsmanns Heißmacher-Rede: Deutschland träumt vom großen Coup!

Deutschland träumt vom großen Coup! Beim Sommermärchen 2006 ging es für die deutsche Mannschaft bis ins Halbfinale. Bei der Heim-EM soll es diesmal noch weiter gehen!

Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) hat seine Spieler in einer Kabinen-Ansprache nach dem 2:0-Sieg gegen Dänemark im Achtelfinale überzeugt. Ihr wisst gar nicht, wie gut ihr seid!, schärfte Nagelsmann seinen Spielern ein. Der Bundestrainer erinnerte die Mannschaft, welchen Weg sie hinter sich hätten. Und: Dass auch ihr Erfolg kein Glück sei, sondern der Lohn harter Arbeit.

Nagelsmann weiter: Ihr habt viel Kritik abbekommen. Aber schaut einmal, wozu ihr imstande seid.

Türkensturm vor Spanien: Nagelsmann erinnert die Mannschaft an ihre Stärken

Der Bundestrainer und sein Assistent Sandro Wagner (36) wissen, dass ihre Mannschaft vor dem Viertelfinal-Duell gegen die Spanier (Freitag, 18 Uhr im Liveticker bei sportbild.de) Selbstvertrauen braucht.

„Unser Zeugwart Thomas Mai hat mir gesagt, dass er in einem Turnier noch nie gegen Spanien gewonnen hat“, beschreibt Joshua Kimmich (29) das Gefühl im Team. Zeugwart Mai begann seinen Job beim DFB-Team vor 32 Jahren. Tatsächlich konnte eine deutsche Mannschaft Spanien bei der Heim-EM 1988 bezwingen. Damals machte der heutige Sportdirektor Rudi Völler (64) beim 2:0 beide Tore.

Damals galt die Nationalelf noch als Turnier-Mannschaft. Die heutige Generation muss sich das erst wieder erarbeiten.

Tatsächlich liegt bei nur drei DFB-Stars die Erfolgsquote in internationalen Viertelfinals bei über 50 Prozent. Allein Manuel Neuer (38), Toni Kroos (34) und Toni Rüdiger (31) haben im Kader mehr Viertelfinal-Spiele gewonnen als verloren.

Auch Nagelsmann hat in seinen bisherigen Champions-League-Viertelfinals mit Leipzig und dem FC Bayern nur eine Erfolgsquote von 33,3 Prozent.

Das Trainerteam um Nagelsmann, Wagner und Benjamin Glück (38) ist sich bewusst, dass die Mannschaft die Qualität hat, um Top-Nationen zu schlagen. Nur braucht sie dafür auch wieder den Glauben an sich, der in den letzten Turnieren verloren gegangen ist.

Auch darum lässt sich der Trainerstab immer vor den Spielen ein Motto einfallen, um in die Köpfe der Spieler zu kommen. Vor dem EM-Auftaktspiel gegen Schottland (5:1) lautete es: Wir haben Hunger und sind heiß. Gegen Ungarn (2:0): Auch der zweite Schritt wirkt. Zum Gruppenendspiel gegen die Schweiz einfach nur: Siegen.

Sportdirektor Völler, der die Verlängerung mit Nagelsmann intern beim DFB forciert hatte, fühlt, dass die Botschaft angekommen ist. Jeder weiß: Mit Deutschland ist wieder bis zur letzten Minute zu rechnen. Das ist der Ruf, den wir früher hatten und der bei den Gegnern für Respekt sorgt, beschreibt Völler das neue Selbstvertrauen im Team.

Schon bei den Länderspielen im März hatte Nagelsmann seinen Spielern in einer Ansprache versprochen: Wir können den EM-Titel holen. Damals hatte Deutschland bei den Tests Frankreich (2:0) und Holland (2:1) geschlagen. Gegen Spanien muss die Nationalmannschaft zeigen, dass sie auch wieder bereit ist, eine große Mannschaft im Turnier zu schlagen.