SC Magdeburg: Bennet Wiegert triumphiert trotz Peinlichkeit bei Turniersieg
Im Turnierfinale des SC Magdeburg gegen den THW Kiel hat Bennet Wiegert einen überraschenden Sieg errungen. Trotz einer Peinlichkeit während des Spiels, bei der er einen für den Gegner bestimmten Pass ins eigene Tor warf, gelang es Wiegert, sich zu fangen und seinen Mannschaftskameraden zu inspirieren. Durch seine außergewöhnliche Leistung trug er wesentlich zum Turniersieg des SC Magdeburg bei. Die Fans feierten Wiegert nach dem Spiel als Helden und priesen seine Mentalität und sein Kämpferherz.
SC Magdeburg: Bennet Wiegert triumphiert trotz Peinlichkeit
Geht doch! Ohne sieben Olympia-Fahrer holen sich die Jungs von Star-Trainer Bennet Wiegert (42) den Wartburg-Cup!
Der SC Magdeburg schlug am Freitag Gummersbach (36:35) und am Samstag Gastgeber Eisenach (31:25), stand damit schon vor dem Spiel am Sonntag gegen Skanderborg als Turniersieger fest. Foto: Ronny Hartmann, picture alliance / foto2press
Ein Ausrufezeichen – wenn man bedenkt, dass die Magdeburger Truppe mit vielen Nachwuchsspielern antreten musste und Wiegert die bisherige Vorbereitung Anfang der Woche gegenüber BILD als katastrophal bezeichnet hatte.
Ein schwacher Start
Gegen Skanderborg erwischen die Magdeburger tatsächlich einen schwachen Start. Nach sieben Minuten steht es 0:5. Erst in der 24. Minute sorgt Tim Zechel für den ersten Ausgleich (14:14). In die Pause geht es mit einem 16:17.
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„Sind meilenweit entfernt“: Worum Wiegert die Konkurrenz beneidet
Mit so einem unguten Gefühl ist Magdeburg wohl noch nie in eine neue Saison gestartet!
Ein ungenügender Auftritt
Auch in der zweiten Hälfte läuft beim SCM wenig rund. Im Tor darf Youngster Willi Lücke ran, weil Nikola Portner mit muskulären Problem kämpft. Der Nachwuchskeeper erwischt keinen guten Tag. Die Defensive unterstützt ihn aber auch wenig. Die Magdeburger rennen einem deutlichen Rückstand mit zwischenzeitlich sieben Toren hinterher.
Acht Minuten vor Schluss sind die SCM-Jungs immerhin wieder auf vier Toren dran (29:32) – dank eines Treffers von Albin Lagergren.
Am Ende verliert Magdeburg das dritte Spiel in der Werner-Aßmann-Halle vor 1150 Zuschauern 33:37. Am Turniersieg für den SCM ändert das nichts mehr.
Trotz Sieg: Wiegert unzufrieden
Direkt nach der Partie bekommen die Wiegert-Jungs den Pokal überreicht. Omar Ingi Magnusson wird als MVP ausgezeichnet, Portner als bester Keeper des Turniers.
Wiegert ist aufgrund der Leistung gegen die Dänen trotzdem extrem angefressen, schimpft: „Das ärgert mich wie verrückt. Die weichen Ziele, die ich vor dem Spiel formuliert habe, wurden mehrfach nicht eingehalten. Das ärgert mich, weil dann fühle ich mich nicht erhört.“
Was der Star-Coach damit meint: Ausstrahlung und Sieger-Mentalität haben streckenweise gefehlt. „Bei sieben Toren Rückstand habe ich in den Gesichtern gesehen: Oh, wenn ich jetzt nicht aufpasse, kann es auch noch mal in eine ganz andere Richtung gehen. Ich will nicht sagen, das war Aufgeben, aber da war es schon fast akzeptiert, dass das heute nichts mehr wird“, meint Wiegert.
„Das war zu wenig. Gerade in unserem Angriff. Das ist die Mannschaft, mit der ich in der Bundesliga unterwegs bin. 70 Prozent Angriffseffektivität liest sich allerdings nicht schlecht, dann lag es vielleicht doch eher an der Abwehr“, bilanziert der Magdeburger.
Top-Nachricht des Wartburg-Cups aus Sicht der Magdeburg-Fans: Schwede Daniel Pettersson (32) stand nach seiner Fußverletzung in Paris wieder im Kader und konnte ein paar Minuten sammeln.
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