Champions League: Donetsk-Boss über Krieg: „Die Katastrophe setzt sich fort“ (Literal translation: Champions League: Donetsk boss about war: The disa

Index

Champions League: Donetsk-Boss über Krieg: „Die Katastrophe setzt sich fort“

In einer emotionalen Aussage hat der Präsident des ukrainischen Fußballclubs Schachtar Donezk, Rinat Achmetow, über die Kriegssituation in der Ukraine gesprochen. Der oberste Verantwortliche des traditionsreichen Klubs, der in der Champions League vertreten ist, hat seine tiefe Besorgnis über die anhaltende Gewalt und Zerstörung in seinem Heimatland zum Ausdruck gebracht. „Die Katastrophe setzt sich fort“, sagte Achmetow in einem Interview. Die Situation in der Ukraine ist weiterhin äußerst angespannt, und die Folgen des Krieges sind für die Bevölkerung und die Sportwelt gleichermaßen verheerend.

Champions League: Donetsk-Boss über Krieg: Die Katastrophe setzt sich fort

Interview mit Darijo Srna

Interview mit Darijo Srna

Shakhtar Donetsk im Kriegsgebiet: Wir spielen für unsere Soldaten und unser Land

Shakhtar Donetsk im Kriegsgebiet: Wir spielen für unsere Soldaten und unser Land

Nach einer Europapokal-Spielzeit im Hamburger Volksparkstadion spielt Ukraines Top-Klub Shakhtar Donetsk diese Saison seine Heimspiele in der Champions League in der Schalker Veltins-Arena. Denn in der Heimat sind wegen des russischen Angriffskriegs keine Uefa-Spiele erlaubt. In Gelsenkirchen geht es unter anderem gegen die Bayern.

Sportdirektor Darijo Srna (42) spricht vorher im Interview:

Sport BILD: Herr Srna, woran haben Sie zum letzten Mal gemerkt, dass Sie ein Fußballverein aus einem Kriegsgebiet sind?

Darijo Srna (42): Bei unserem Auswärtsspiel gegen Kryvbas Rih im Süden des Landes. Nach 15 Minuten Spielzeit gab es Luftalarm, wir mussten in den Bunker und haben dort sogar geschlafen. Am Tag danach gab es nach 48 Minuten Luftalarm, und wir mussten wieder abbrechen. Es ist noch offen, wann das Spiel zu Ende geführt wird. Die Bombardierungen, auch im Westen der Ukraine, wo wir in Lwiw unseren aktuellen Vereinssitz haben, sind zuletzt mehr geworden.

Sport BILD: Als Meister spielen Sie wieder in der Champions League mit. Für Ihre Heimspiele sind Sie jetzt von Hamburg nach Gelsenkirchen gewechselt. Warum?

Darijo Srna: Zuerst einmal sind wir sehr froh, dass wir Deutschland als Ort ausgesucht haben. Die Unterstützung ist gewaltig. Wir wissen aber, dass wir viele Fans und Landsleute in ganz Europa haben und wollen so vielen Leuten wie möglich nah sein, nicht nur denen, die zum Beispiel in der Nähe von Hamburg leben. Gelsenkirchen und Schalke passten perfekt, weil der Klub wie wir seine Herkunft aus dem Bergbau hat. Und das Stadion ist wirklich toll. Ich war schon oft da. 2020 haben wir im Europa-League-Finalturnier dort 4:1 gegen Basel gewonnen.

Sport BILD: Hatten Sie in den vier Spielen in Hamburg vergangenes Jahr so etwas wie Heimatgefühl?

Darijo Srna: Wir sind seit Beginn des Krieges in der Ostukraine 2014 nicht mehr in Donetsk, hatten seitdem mehr als zehn verschiedene Heimspiel-Stadien. Wir kennen gar nicht mehr die Bedeutung des Wortes „Heimat“ und sind überall Fremde. Aber trotzdem werden wir nie vergessen, was die Menschen in Hamburg für uns getan haben und schicken ein großes „Danke“ dorthin.

Sport BILD: Warum ist es so wichtig, trotz des Krieges weiterzuspielen?

Darijo Srna: Es ist ein sehr guter Weg, um das Land international zu vertreten und auf unsere Lage aufmerksam zu machen. Bitte vergesst die Ukraine nicht! Sorgt dafür, dass es Frieden geben wird. Jeden Tag beten wir, dass die Bomben keinen zu großen Schaden anrichten, es gibt bis zu achtmal täglich Fliegeralarm. Gleichzeitig wollen wir zeigen, dass die Russen weder das Land, die Leute noch den ukrainischen Fußball zerstören können. Wir bleiben stark. Durch den Europapokal können wir unseren Fußball weiter auf höchstem Level halten.

Sport BILD: Bekommen Sie oft Rückmeldungen von der Front?

Darijo Srna: Ja, zum Beispiel nach unserem historischen 1:0 gegen Barça vergangene Saison in Hamburg. Sogar Generäle haben uns Videos geschickt, weil wir gezeigt hätten, dass wir es auch im Fußball mit jedem aufnehmen können. Letztens gab es noch ein spezielles Video.

Sport BILD: Erzählen Sie .

Darijo Srna: Unser Saisonstart mit zwei Niederlagen in den ersten vier Spielen war nicht optimal. Da habe ich von einer Brigade, die in der Nähe von Donetsk stationiert ist, ein Video bekommen, in dem die Soldaten sagen: Darijo, sag der Mannschaft: Wir sind Shakhtar, wir sind Bergleute, und nichts kann uns aufhalten. Wir werden immer an euch glauben!

Sport BILD: Vor ziemlich genau einem Jahr hat Ihr Torwart Dmytro Riznyk seinen Bruder Serhii im Krieg verloren. Darf man fragen, ob es einen ähnlichen Verlust zuletzt wieder gab?

Darijo Srna: Ja, unser Physiotherapeut hat vor einigen Wochen ebenfalls seinen Bruder an der Front verloren. Diese Scheiße geht immer weiter.

In der Veltins-Arena spielt Shakhtar gegen Bergamo (2. 10.), Young Boys Bern (6. 11.), Bayern (10. 12.) und Brest (22. 1.). Tickets gibt es über Schalke 04.

Martin Fischer

Ich bin Martin, ein Journalist für die Webseite Fussball, die sich auf nationale und internationale Sportnachrichten spezialisiert hat. Mit meiner strengen Objektivität liefere ich stets die neuesten Informationen aus der Welt des Sports. Meine Leidenschaft für Fußball treibt mich an, die Leser mit fundierten und aktuellen Berichten zu versorgen. Meine langjährige Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, die Leser stets auf dem Laufenden zu halten und ihnen eine verlässliche Quelle für Sportnachrichten zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up