Olympia 2024: Männliche Boxerin Imane Khelif erreicht Olympia-Halbfinale
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gibt es Grund zur Freude für den deutschen Boxsport. Die 25-jährige Imane Khelif hat sich sensationell für das Olympia-Halbfinale qualifiziert und hält damit die Chance auf eine Medaille offen. Die in Berlin lebende Boxerin, die sich in der Weltergewichtsklasse bewährt hat, setzte sich in ihrem Viertelfinalkampf gegen eine starke Gegnerin aus Australien durch und sicherte sich damit den Einzug ins Halbfinale. Die deutsche Boxszene feiert diesen Erfolg und hofft nun auf einen weiteren Triumph Khelifs.
Imane Khelif erreicht Olympia-Halbfinale: Boxerin besiegt Anna Luca Hamori
Die Diskussionen gehen weiter. Boxerin Imane Khelif (25) ist bei den Olympischen Spielen ins Halbfinale eingezogen. Nach ihrem Kampf verlässt die Algerierin unter den Tränen den Ring. Nach kurzen Statements zu den TV-Sendern geht es für sie – immer noch unter Tränen – in ihre Kabine. Mehrere Ordner und Betreuer begleiten sie dabei.
IOC-Präsident über Gender-Diskussion: Hass-Kommentare absolut inakzeptabel
Aber von vorn: Bei der WM wurde Khelif wegen eines Geschlechtstests noch suspendiert, bei Olympia ist sie dabei. Im Viertelfinale musste sie nun gegen Anna Luca Hamori aus Ungarn ran. Diese hatte Khelif im Vorfeld unter anderem zur Muskel-Bestie gemacht und gesagt: Wenn sie oder er ein Mann ist, wird es ein größerer Sieg für mich sein, wenn ich gewinne.
IOC-Präsident Thomas Bach machte vor dem Kampf noch einmal deutlich: Sie wurde als Frau geboren, ist als Frau aufgewachsen, hat einen Pass als Frau und hat als Frau Wettbewerbe bestritten.
Mehrere hundert algerische Fans machen in der Arena ordentlich Lärm für sie, von Pfiffen fehlt jegliche Spur. Die gibt es nur für Hamori. Im Ring treffen sie das erste Mal aufeinander. Sie klatschen beide fair ab.
Laute Fangesänge im Block
Foto: Getty Images
Rein in den Kampf: Khelif kommt anders als gegen die Italienerin Carini nicht so einfach durch, doch immer wieder scheppert es bei Hamori. Jeder Treffer wird von den Fans laut bejubelt.
Alle fünf Punktrichter, zusammengesetzt aus den USA, Argentinien, Kanada, Mongolei und Sri Lanka, geben ihr deshalb die Runde mit 10:9.
Immer, wenn sie nach vorn geht, ist sie erfolgreich. Wenn sie Hamori kommen lässt, ebenso. In der 2. Runde bringt ein Schlag die Ungarin leicht ins Wanken. Wieder klarer Rundengewinn. Der Punktrichter aus der Mongolei wertet die Runde sogar mit 10:8.
Hamori muss also alles tun, um sie auszuknocken. Plötzlich ringt sie die Algerierin zu Boden. Falsche Sportart! Die algerische Fans singen Ime! Ime! Ime!. Die Runde kontrolliert sie erneut. Klarer Sieg! Tobender Applaus in der Halle.
Dann die Tränen-Flucht in die Kabine!
Foto: Peter Cziborra/REUTERS
Balasz Fürjes, ungarisches IOC-Mitglied sagt: Wir als Ungarn sind immer für einen fairen Wettbewerb. Wir können nur daran glauben, dass alle Kämpfe im Ring entschieden werden und nicht woanders. Wir sind davon überzeugt, dass sportlich entschieden werden muss.
Und weiter: Die ganze Situation wird mit Sicherheit noch einmal aufgearbeitet und wir sind 100 Prozent überzeugt, dass das IOC die richtigen Entscheidungen treffen wird.
Am Dienstag geht es dann für Khelif im Halbfinale auf dem legendären Court Philippe Chatrier auf der Tennisanlage Roland Garros um die Chance auf GOLD. Bronze hat sie bereits sicher.
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